Fußball-BezirksligaSo sind die beiden Konkurrenten des TuS Zülpich im Vergleich

Lesezeit 4 Minuten
Zülpicher Spieler jubeln nach einem Treffer gegen Nierfeld.

Spätestens an Pfingstmontag, dem letzten Spieltag, soll der Jubel des TuS Zülpich noch größer ausfallen.

Der Tabellenführer aus Zülpich hat gegenüber der Konkurrenz aus Brauweiler und Bergheim die besten Karten für den Aufstieg in die Landesliga.

Der TuS Zülpich treibt seine Personalplanungen mit hohem Tempo voran und hat in den vergangenen Tagen sechs Neuzugänge – darunter ein Trio vom Lokalrivalen SG Voreifel – bekannt gegeben. Doch in welcher Liga werden diese bald das wahlweise rote oder weiße Trikot der Römerstädter überstreifen?

Wer von den drei verbliebenen Titelkandidaten am Ende das Rennen machen wird, ist derzeit kaum zu prognostizieren. Eines steht allerdings fest: Der von David Sasse betreute Tabellenführer hält vier Spieltage vor Schluss alle Trümpfe in der Hand. Gewinnt der TuS seine restlichen Partien, können die Verfolger machen, was sie wollen – es bliebe wirkungslos. Dann würden die Zülpicher nach 27 Jahren Abwesenheit wieder in die Landesliga zurückkehren. Doch zwei Kontrahenten wollen das verhindern.

GW Brauweiler: Die beste Defensive der Bezirksliga

Der Klub aus dem Pulheimer Stadtgebiet, bei dem der Jungstar und frisch gebackene deutsche Meister Florian Wirtz seine ersten fußballerischen Gehversuche unternahm, ehe er zum 1. FC Köln weiterzog, spielt eine hervorragende Rückrunde und weist mit 22 Punkten aus neun Begegnungen die beste Bilanz der Meisterschaftsanwärter auf. Einzig im Topspiel gegen Bergheim (1:1) und bei der einzigen Niederlage im Jahr 2024 gegen den SV Nierfeld in der Kloska-Arena (3:4) gingen die Grün-Weißen nicht als Gewinner vom Feld. Im Vergleich mit dem TuS Zülpich Mitte März gab es auf heimischem Terrain einen 1:0-Erfolg, nachdem man sich beim ersten Duell an der Blayer Straße 1:1 getrennt hatte.

Die Mannschaft hat keinen überragenden Offensivmann in ihren Reihen, sondern lebt von der Ausgeglichenheit, die sich auch in den Zahlen des Sturmtrios niederschlägt. Bester Torschütze beim Tabellenzweiten ist Jacob Anton Jansen mit elf Treffern, dicht gefolgt von Amadeo Freericks und Prinz Mvutu, die auf jeweils neun erfolgreiche Abschlüsse kommen.

Brauweilers Defensive ist spitze

Während Brauweiler in der Defensivarbeit (weniger als ein Gegentor pro Spiel) Ligaspitze darstellt, ist die Bilanz im vorderen Bereich mit 68 Toren nur durchschnittlich. Mit der Angriffswucht der Zülpicher können die Schützlinge von Coach Tuna Bilgin im Vergleich nicht konkurrieren und selbst die vier hinter den Grün-Weißen platzierten Klubs weisen eine deutlich stärkere Bilanz auf.

Das Restprogramm erscheint auf den ersten Blick machbar, sollte jedoch nicht unterschätzt werden. Für die zwischen Gut und Böse befindlichen Teams aus Wißkirchen und Lohn ist die Saison zwar ebenso gelaufen wie für die SG Voreifel, doch eine Überraschung ist den beiden Erstgenannten daheim noch zuzutrauen. Zum entscheidenden Faktor könnte ausgerechnet Zülpichs Lokalrivale Rhenania Bessenich werden, der – übrigens genau wie Wißkirchen – nicht nur gegen Brauweiler, sondern auch noch gegen Bergheim ran muss und – Stand jetzt – noch ein paar Punkte benötigt, um ganz sicher gerettet zu sein.

Hilal-Maroc Bergheim: Ein Spiel mehr, aber weniger Chancen

Der Tabellendritte hat durch das Nachholspiel gegen Lohn als einziger Titelaspirant noch fünf Partien zu bestreiten und ein ähnliches Restprogramm zu bewältigen wie Brauweiler. Wißkirchen, Bessenich und Voreifel stehen ebenfalls auf dem Plan, außerdem die noch gegen den Abstieg kämpfenden Rot-Weißen aus Ahrem.

Selbst unter der Bedingung, dass die Bergheimer ihr ausstehendes Duell Anfang Mai siegreich bestreiten sollten, befänden sie sich mit drei Zählern Rückstand auf die Spitze weiterhin in der schlechtesten Ausgangsposition – trotz einer erstklassigen zweiten Saisonhälfte, in der man 21 Punkte einfuhr und noch ungeschlagen ist.

Hilal hat sich in der Winterpause verstärkt

Ein Großteil des Kaders hat bereits im Kreis Euskirchen seine Spuren hinterlassen: Entweder beim ETSC (Begir Vatovci, Mohamed Dahas), bei Rhenania Bessenich (Ahmet Argin, Valon Maloku, Aykut Esenkar) oder wie im Fall von Valdon Halimi sogar bei beiden Klubs.

In der Winterpause hat sich Hilal mit Akteuren von Viktoria Glesch-Paffendorf verstärkt, die ihre Mannschaft aus der Mittelrheinliga zurückgezogen hat. Dazu zählt auch Burak Hendem, der einige Jahre beim SV Nierfeld und beim SC Erftstadt-Lechenich unter Vertrag gestanden hat. Es scheint allerdings so, dass die durch den Drei-Punkte-Abzug vor der Saison erschwerte Aufholjagd zu spät kommt.

Fazit: Gesamtpaket des TuS Zülpich ist am stimmigsten

Zülpich kann sich nur selbst ein Bein stellen, obwohl mit Weiden und Elsdorf zwei unberechenbare Gegner bewältigt werden müssen. Lohn und Schlusslicht Wesseling-Urfeld am letzten Spieltag sollten auf eigenem Platz dagegen keine großen Hindernisse mehr darstellen, zumal die Angriffsmaschinerie, die mittlerweile bei 105 Treffern angelangt ist, nach wie vor wie geschmiert läuft.

Die Zahl der Akteure, die jederzeit für ein Tor gut sind, übersteigt die der Rivalen bei weitem. Selbst Verteidiger wie Marco Weinhold (6) oder Georg Salmon (5) haben häufiger eingenetzt als so mancher Angreifer des Gegners. Luca Ohrem, der seinen Sturmpartner Dominik Spies in den letzten Wochen als bester Torschütze des TuS überflügelt hat, befindet sich mit aktuell 23 Erfolgserlebnissen außerdem in einer Topverfassung.

Auch an der Defensivarbeit – nur drei Gegentore in den vergangenen sechs Begegnungen – gibt es nichts zu beanstanden, sodass die Römerstädter das stimmigste Gesamtpaket darstellen.

KStA abonnieren