EuskirchenStadt begrüßt Bauvorhaben des BZE

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So könnte das neue Berufsbildungszentrum an der Kommerner Straße in Euskirchen aussehen.

So könnte das neue Berufsbildungszentrum an der Kommerner Straße in Euskirchen aussehen.

Euskirchen – Die Ratsfraktionen unterstützen das Vorhaben des in Euenheim angesiedelten Berufsbildungszentrums Euskirchen (BZE), am Rand der Kreisstadt einen Neubau zu errichten. Dies war jetzt der Tenor im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften, nachdem der Verbandsvorsteher des BZE, Jochen Kupp, die Pläne vorgestellt hatte.

Das Gebäude soll an der Kommerner Straße entstehen, in der Nähe der Generalmajor-Freiherr-von-Gersdorff-Kaserne. Das BZE will dort nach Kupps Angaben bis zu 50 Millionen Euro investieren. Träger der Einrichtung sind der Kreis Euskirchen sowie die Industrie- und Handelskammer und die Handwerkskammer Aachen. Sie haben der Verlagerung nach Euskirchen bereits zugestimmt.

Das in die Jahre gekommene BZE in Euenheim sei schon vor der Flutkatastrophe, die Schäden von mehr als vier Millionen Euro anrichtete, ein Sanierungsfall gewesen, sagte Kupp. Von einem Neubau an alter Stelle rät er ab, wegen der nahen Wohnbebauung und der „extrem kritischen Parkplatzsituation“.

Platz für Schulerweiterung

Neben der Kaserne wolle man „eines der modernsten Bildungszentren in NRW“ bauen. Geplant sei ein Objekt in Holzbauweise mit hellen, multifunktionalen Werkstätten sowie Fotovoltaik, Windkraft- und Erdwärmenutzung und viel Grün.

Für einen Teil des Geländes in Euenheim, das im Falle eines Umzugs frei würde, interessiere sich der Landschaftsverband Rheinland, der die benachbarte Irena-Sendler-Förderschule erweitern wolle, erklärte Kupp. Die übrigen Flächen böten sich für eine Wohnbebauung an.

Wie das BZE soll an der Kommerner Straße auch der Hybrid-Campus entstehen, ein zukunftsweisendes Gründer- und Qualifizierungszentrum für den Mittelstand. Hinter dem Projekt stehen der Kreis Euskirchen, die Aachener Gesellschaft für Innovation und Technologietransfer und die Kreissparkasse. Sie hoffen auf Mittel aus einem Fördertopf für die Unterstützung von Regionen, die vom Braunkohleausstieg betroffen sind.

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Als Träger des Campus soll eine Gesellschaft fungieren, die noch gegründet werden muss. Offen ist, ob sich daran neben den drei Partnern auch die Stadt Euskirchen beteiligt. Die Verwaltung verfolgt dieses Ziel nicht, wie Kämmerer Klaus Schmitz im Ausschuss erklärte. Der Betrieb eines solchen Projekts liege nicht im Zuständigkeitsbereich der Kommune, sondern müsse auf Kreisebene weiterverfolgt werden. Natürlich unterstütze die Stadt das Vorhaben. So habe sie gut 7500 Quadratmeter Land erworben, um sie an die künftige Trägergesellschaft zu veräußern. Zudem wolle sie die Erschließung des Geländes sicherstellen. Aus dem Ausschuss wurden aber Stimmen laut, die eine Beteiligung fordern, um Einflussmöglichkeiten zu wahren. Damit sende man auch das Signal aus, dass die Stadt das Vorhaben unterstütze, sagte SPD-Sprecher Michael Höllmann. Dies sei auch mit Blick auf die sehr begehrten Fördermittel wichtig. Die Entscheidung über eine mögliche Mitträgerschaft wird nun der Rat treffen.

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