Neues BuchFranziska Weyer gibt 111 Tipps für Hundebesitzer

Lesezeit 4 Minuten
Franziska Weyer hockt in einem Garten neben zwei Hunden, einem Basset und einem Griffon.

Franziska Weyer, die das Buch „111 Dinge über Hunde, die man wissen muss“ mitverfasst hat, mit Basset „Mielle“ und Griffon „Bonheur“.

Die Autorin Franziska Weyer aus Oberreifferscheid vermittelt mit einer Kollegin in ihrem Buch Wissenswertes über den treuen Gefährten.

Es gibt für Hundehalter eigentlich nur eins, was sich lohnt, über die Vierbeiner zu wissen: Meiner ist der Beste und Schönste und überhaupt der Klügste. Nicole Lützenkirchen und Franziska Weyer sehen das etwas differenzierter. Für die „111 Dinge“-Reihe des Emons-Verlags haben sie „111 Dinge über Hunde, die man wissen muss“ ausgearbeitet und beschrieben. Auf 231 Seiten tauchen sie tief in das Wesen des Hundes, seine Haltung und die vielen kleinen Besonderheiten ein, die das Zusammenleben zwischen dem Menschen und seinem Hund prägen.

10,6 Millionen Hunde lebten 2022 in Haushalten in Deutschland, hat der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe auf Basis einer demoskopischen Umfrage errechnet. Damit liegen die Hunde auf Platz zwei hinter den Katzen mit 15,2 Millionen, aber noch vor den Kleintieren wie Kaninchen und Hamstern, von denen es 4,9 Millionen Exemplare in Deutschland gebe.

Fachwissen über das biologische Wunderwerk wird locker vermittelt

Grund genug, etwas Fachwissen auf lockere Art und Weise zu verbreiten. Denn was sie eigentlich für ein biologisches Wunderwerk an der Leine führen, dürfte manchen Hundehaltern kaum bewusst sein. Ob es das Riechvermögen ist, das Gehör oder die Fähigkeiten der Rudeltiere, Körpersprache zur Kommunikation einzusetzen – in vielfacher Hinsicht landen die Menschen im Leistungsvergleich mit den Vierbeinern auf dem zweiten Platz.

In alphabetischer Ordnung, und von daher herrlich unsystematisch, gehen die Autorinnen vor. Und so stehen die Diensthunde neben dem Dogdancing, der Norwegische Lundehund neben der Notfallapotheke und die Qualzuchten neben dem Quietschespielzeug. „Wir wollten ein Buch schreiben für Menschen, die Hunde besser verstehen möchten“, sagt Franziska Weyer. Die 111 Geschichten seien genauso gedacht für Leute, die bereits Hunde haben, als auch für diejenigen, die mit dem Gedanken spielen, sich einen ins Haus zu holen.

Franziska Weyer lebt seit ihrer Kindheit mit Hunden

Was bei Franziska Weyer, die in Oberreifferscheid wohnt, nicht nötig ist. Seit sie klein ist, lebt sie mit Hunden. Und auch heute teilen sie und ihr Mann ihr Zuhause mit zwei Hunden. Das sei eigentlich nicht so gedacht gewesen, gibt sie zu. „,Bonheur' hat gesagt, er will nicht alleine sein“, berichtet sie. Und so bekam der Griffon Bleu de Gascogne Gesellschaft von „Mielle“, einem Basset artésien normand.

Uns war die Beschäftigung mit dem Hund wichtig.
Franziska Weyer

Nachdem sie beim Emons-Verlag die „111 Orte rund um den Genfersee, die man gesehen haben muss“ veröffentlicht hat, kam die Anfrage nach dem Hundebuch. Für die Expertise wurde die Hundetrainerin Nicole Lützenkirchen aus Leverkusen mit ins schriftstellerische Boot geholt. „Wir wollten ein möglichst breites Spektrum bieten“, beschreibt Weyer die Herangehensweise.

Und so gibt es neben Rasseporträts und Beiträgen über das Verhalten des Hundes auch einige Artikel über die vielfältigen Möglichkeiten, gemeinsam mit dem tierischen Gefährten Dinge zu unternehmen wie Canicross oder Agility. Ein gutes Beispiel stellt dabei „Bonheur“ dar, der als Mantrailer für die Suche nach Menschen ausgebildet worden ist. „Uns war die Beschäftigung mit dem Hund wichtig“, betont Weyer.

Die Eifeler Autorin hat viele Hunde in ihrer Umgebung fotografiert

Wer einen Hund haben wolle, müsse sich klarmachen, dass dieser auch ausgelastet werden müsse. So fehlt dankenswerterweise nicht die Warnung, dass es sich bei Hütehunderassen wie Border Collie oder Australian Shepherd um Arbeitshunde handelt, die bei Unterforderung auch gern einmal anstrengend werden können.

Illustriert sind die einzelnen Abschnitte mit Fotos, die vor allem von den beiden Autorinnen stammen. „Ich habe viele Fotos gemacht von Hunden, die ich hier in meiner Umgebung treffe“, so Weyer.

Trotz der Vielzahl von verschiedenen Themen, die den Lesern angeboten werden, gäbe es noch vieles mehr zu erzählen. Doch das Konzept der 111 Dinge, von denen jedes Einzelne zudem noch auf einer Seite abgehandelt werde, verlangt Beschränkung.

Das Buch kommt keineswegs oberlehrerhaft daher

So werden zum Beispiel Hütehunde und Herdenschutzhunde, die wenig miteinander verbindet, in einem Abschnitt zusammengefasst und damit recht oberflächlich behandelt. Dabei dann aber Molosser und Mastiffs als Herdenschutzhunderassen zu nennen, dürfte jeden stolzen Kangal, Owtscharka oder Maremmano zu einem tadelnden Blick veranlassen.

Trotzdem dürfte das Buch ein passendes Geschenk für Hundefreunde sein. Vor allem für Menschen, die mit dem Gedanken spielen, einen Hund zu sich nach Hause zu holen, dürfte es interessant sein, denn es beantwortet viele Fragen über Leinen, Geschirre, Erziehung oder auch Unarten allgemeinverständlich, ohne dabei oberlehrerhaft zu werden.

Selbst wer meint, über Hunde bereits alles zu wissen, wird das Buch als lohnende Lektüre empfinden. Denn zum einen gibt es immer etwas Neues zu entdecken. Und zum anderen gibt es doch kaum etwas Schöneres, als die eigene Meinung bestätigt zu sehen.


„111 Dinge über Hunde, die man wissen muss“ von Franziska Weyer und Nicole Lützenkirchen ist erschienen im Emons-Verlag und unter der ISBN-Nummer 978-3-7408-1711-4 für 18 Euro erhältlich.

KStA abonnieren