Schutz für die MenschenGemeinde Kall stellt einen Aktionsplan gegen Lärm auf

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Das Foto zeigt einen Pick-up, der auf einer zweispurigen Straße an Häusern vorbeifährt.

Der Straßenverkehr ist eine der Lärmquellen, die im Rahmen der Aktionspläne untersucht werden.

Mit Lärmaktionsplänen sollen Menschen besser vor Lärm geschützt werden. Die Gemeinde Kall ist gerade dabei, einen solchen aufzustellen.

Wie können Menschen besser vor schädlichem Umgebungslärm geschützt werden? Mit dieser Frage beschäftigen sich auch die Kommunen im Kreis Euskirchen. Die Gemeinde Kall ist gerade dabei, nach den Vorgaben der EU-Umgebungslärmrichtlinie einen Aktionsplan mit konkreten Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung aufzustellen. Bis zum 16. August können Bürger noch Wünsche äußern und Anregungen machen.

Die Europäische Union hat sich zum Ziel gesetzt, schädliche Auswirkungen durch Umgebungslärm ganz zu verhindern oder sie zumindest zu reduzieren. Ferner sollen ruhige Gebiete besser geschützt werden.

Ruhige Gebiete sollen geschützt werden

In Deutschland liegt die Lärmaktionsplanung nach Angaben des Umweltbundesamts in der Verantwortung der Kommunen oder der nach Landesrecht zuständigen Behörden. Für die Haupteisenbahnstrecken des Bundes stellt das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) einen bundesweiten Plan auf.

Im Rahmen der Aktionspläne werden verschiedene Bereiche betrachtet und Vorschläge gemacht, wie die Belastung zukünftig reduziert werden kann. Zusätzlich können ruhige Gebiete benannt und Maßnahmen zum Schutz dieser Areale festgelegt werden.

Zum Umgebungslärm zählen laut der EG-Richtlinie Belästigungen, die durch Straßen-, Schienen- und Flugverkehr verursacht werden. Hinzu kommen Beeinträchtigungen von Industrie- und Gewerbegebieten. Nicht berücksichtigt wird der sogenannte Nachbarschaftslärm von privaten Festen oder der Lärm von Sportanlagen und militärischen Anlagen.

Kommunen haben auf viel befahrene Straßen keinen Einfluss

Die Ziele der Europäischen Union sind aus Sicht der Kaller Gemeindeverwaltung lobenswert. Bei der Umsetzung der Pläne gebe es aber noch Verbesserungsbedarf. „Die größten Verursacher von Umgebungslärm sind viel befahrene Autobahnen sowie Bundes- und Landstraßen. Diese Straßen werden aber vom Bund oder den Ländern unterhalten“, erklärt die Verwaltung. In diesen Bereichen hätten die Kommunen keinen direkten Einfluss auf die Lärmreduzierung. Beim Eisenbahnverkehr sei mit dem EBA eine geeignete Stelle mit der Aufstellung des Plans betraut worden.

Die Lärmaktionspläne sollen bis Mitte Juli 2024 auf Grundlage der im vergangenen Jahr aktualisierten Lärmkarten erstellt und überarbeitet werden. Dabei sollen die Zahl der betroffenen Menschen, Wohnungen, Schulen, Krankenhäuser und sonstigen Flächen überprüft und der aktuelle Stand der Umsetzung von Schutzmaßnahmen dokumentiert werden.

In Kall wurden nach Angaben der Verwaltung bislang alle Hauptverkehrsstraßen betrachtet. Weitere Gebiete können aber noch aufgenommen werden. Mehr Informationen gibt es im Internet.

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