Bahn-Odyssee auf der BühneDer Theaterverein Rinnen feiert Premiere mit seiner Komödie

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Ein Gruppenfoto der Mitglieder des Theatervereins Rinnen in Kall.

Schon im November haben die Proben des Theatervereins Rinnen unter Leitung von Lydia Rosenbaum (vorne links) begonnen.

„Es fährt kein Zug nach Irgendwo“ heißt die Komödie des Theatervereins Rinnen. Unter den Passagieren befindet sich ein Psychopath.

Sind Sie schon mal schwer bepackt durch den Bahnhof gesprintet, weil das Abfahrtsgleis spontan geändert wurde? Oder durch einen Zug mit falscher Wagenreihung geirrt? Oder standen Sie gar schon mal stundenlang in einem Zug mit einem Triebwerkschaden auf offener Strecke – im Hochsommer bei ausgefallener Klimaanlage? Fragen über Fragen.

„Klar, ist doch typisch Bahn“, werden wohl nicht nur die Besucher der Aufführungen des Theatervereins „Einigkeit“ Rinnen sagen. Die Schauspieler wollen jetzt vier Wochen lang Theaterfreunde in Rinnen, Gemünd, Harperscheid, Krekel und Kallmuth mit ihrem aktuellen Stück „Es fährt kein Zug nach Irgendwo“ begeistern. Man könnte die Bahn-Komödie in drei Akten von Winnie Abel als Persiflage auf die Situation der Deutschen Bahn verstehen. Mit dem turbulenten, witzigen Theaterstück ist der 31-jährigen Journalistin und Komödienautorin gleichsam eine rasante Fahrt ins Ungewisse gelungen.

Die Premiere findet am Samstag im Bürgerhaus Rinnen statt

Mit der Premiere an diesem Samstag, 24. Februar, im Bürgerhaus Rinnen startet der Theaterverein in die diesjährige Spielzeit. „Wir haben bereits im November mit ersten Leseproben begonnen“, berichtet Geschäftsführer René Koder. In den vergangenen Wochen haben zweimal in der Woche Spielproben unter der Regie von Spielleiterin Lydia Rosenbaum auf dem Programm gestanden.

Am Sonntag vor der Premiere, so der Vorsitzende der Theaterfreunde, Andreas Bellgardt, habe von 10 bis 17 Uhr ein durchgehender Probemarathon stattgefunden, in dessen Verlauf das Stück zweimal komplett durchgespielt worden sei. Die Generalprobe war für den Tag vor der Premiere angesetzt.

Bei den Probeabenden im Bürgerhaus geht es trotz des vielen Lernens recht locker und lustig zu. Spielleiterin Lydia Rosenbaum stellt eigens dafür Pflaumenlikör her. „28 Flaschen für die laufende Spielzeit“, so Rosenbaum. Dabei trägt das Flaschen-Etikett den Titel des Stückes, wie in diesem Fall „Es fährt kein Zug nach Irgendwo“. Doch auch Schokoküsse, Chips, Pralinen und andere Naschereien gehören zur Nervennahrung des Ensembles.

Das Publikum wird mit ins Theatergeschehen einbezogen

Wie Spielleiterin Rosenbaum verrät, wird das Publikum mit ins Theatergeschehen einbezogen, wenn ein unglaubliches Chaos seinen Lauf nimmt und eine wahre Bahn-Odyssee die Fahrgäste auf harte Geduldsproben stellt. Denn genau dann, wenn man es so richtig eilig hat, verspätet sich der Zug – oder er kommt gar nicht.

Das Bahnabenteuer auf der Theaterbühne beginnt, als der ICE 6948 infolge eines Schadens die Fahrgäste an einem trostlosen Provinzbahnhof zurücklassen muss – ohne Handy-Empfang, ohne Taxis und ohne Aussicht auf eine Weiterfahrt. Stattdessen erfahren sie, dass unter den Gestrandeten möglicherweise ein Psychopath ist. Irrungen und Verwirrungen nehmen ihren Lauf.

Business-Frau und Motivationscoach treffen auf Verschwörungstheoretiker und Psychopathen

Mitreisende bei der spannenden Bahn-Odyssee sind vier Kegelschwestern (Christa Hilger, Astrid Koder, Theresa Rosenbaum, Elisabeth Servaty), die gehetzte Business-Frau Victoria (Sandra Meyer), der eigenwillige Verschwörungstheoretiker Hubert (Andreas Bellgardt), die abgedrehte Motivationstrainerin Sieglinde (Yvonne Felser), Klaus und Christa, ein Ehepaar, dessen Zug schon längst abgefahren ist (René Koder und Marina Janssen), Reinhold, der Landstreicher (Claude Piton), der Psychopath Rüdiger und der Tramper Jackson (Axel Chmielecki in einer Doppelrolle) sowie Konrad, der Polizist (Johannes Pütz).

Abseits der Bühne halten Spielleiterin Lydia Rosenbaum und Souffleuse Wolke Koder die Fäden in der Hand. Die entsprechende Bahnhofskulisse wurde von den Bühnenbauern Sky Koder, Harald Boden, Tobi Siegert, Björn Janssen, Andreas Bellgardt, Axel Chmielecki, René Koder, Claude Piton und Johannes Pütz geschaffen.

Die Premiere von „Es fährt kein Zug nach Irgendwo“ findet am Samstag im Bürgerhaus Rinnen statt. Eine Wiederholung an gleicher Stelle erfolgt am Sonntag, 25. Februar, ab 16 Uhr. Weitere Aufführungen, jeweils ab 20 Uhr, finden am Samstag, 2. März, im Kursaal in Gemünd, am Samstag, 9. März, in Harperscheid und am Samstag, 16. März, in Krekel statt. Die Aufführung am Samstag, 23. März, in Kallmuth ist bereits ausverkauft.

Der Erlös der Aufführungen, so Andreas Bellgardt, werde für energetische Verbesserungen am Bürgerhaus verwendet, das vom Theaterverein unterhalten wird.

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