Weiter hohe NachfrageTiny Houses für Flutbetroffene in Kall sind alle belegt

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Blick auf zwei Tiny Houses, im Hintergrund ist die Kaller Kirche zu sehen.

Werden noch für die Unterbringung von Flutbetroffenen benötigt: die Tiny Houses, die in Kall an drei Stellen stehen.

Die zehn Tiny Houses in Kall sind aktuell immer noch mit Flutbetroffenen belegt. Über eine Nachfolgenutzung wird diskutiert.

Auch mehr als zweieinhalb Jahre nach der Flut sind die zehn Tiny Houses in Kall, in denen Menschen wohnen, die bei der Katastrophe im Juli 2021 ihr Heim verloren haben, weiter komplett belegt. Einen Sachstandsbericht zur Nutzung der Unterkünfte legte die Gemeindeverwaltung am Donnerstagabend im Sozialausschuss vor, der im Bürgerhaus Rinnen tagte.

Die Zentralwohlfahrtsstelle (ZWST) der Juden in Deutschland hatte die Gemeinde nach der Flut mit Spendengeldern des Hilfsbündnisses „Aktion Deutschland hilft“ bei der Anschaffung von den zehn Tiny Houses mit bis zu einer Million Euro unterstützt. Die Unterkünfte waren ursprünglich für das Ahrtal produziert, dort dann aber nicht benötigt worden.

„Großer Beitrag zur Wohnraumversorgung“ nach der Flut in Kall

Im Dezember 2021 waren die Häuser an drei Standorten in Kall aufgestellt worden. Zusätzlich wurde je ein Container für die Waschmaschinen und ein Wäschetrockner der Bewohner aufgestellt. Für die Nutzung der Häuser wird keine Miete erhoben, nur die Nebenkosten müssen bezahlt werden.

Seit der Übergabe sind die Mobilheime nach Angaben der Gemeinde dauerhaft belegt gewesen und hätten so einen großen Beitrag zur Wohnraumversorgung geleistet. „Insgesamt wurden bisher 28 Betroffene durch die Tiny Houses unterstützt. 14 von ihnen konnten wieder in ihr Zuhause zurückziehen oder fanden eine neue Wohnung“, teilte die Verwaltung mit. Die Häuser seien danach aber nicht lange frei geblieben, sondern schnell wieder vergeben worden.

In zwei Unterkünften sind Familien untergebracht

„Wir hatten erst heute wieder den Fall, dass wir einen jungen Mann unterbringen mussten, der seine Wohnung bei der Flut verloren hat und nun wieder eine Unterkunft gesucht hat“, erklärte Bürgermeister Hermann-Josef Esser im Ausschuss. „Die bisherige Mieterin war erst am Tag zuvor ausgezogen.“ Aktuell werde ein Großteil der Tiny Häuser von Einzelpersonen bewohnt. In zwei Unterkünften seien aber auch Familien untergebracht.

Der Verwendungszeitraum für die Nutzung der Häuser durch Flutopfer ist nach Angaben der Verwaltung bis zum 30. September 2024 verlängert worden. Dadurch hätten Betroffene mehr Zeit, neue Unterkünfte zu finden, und die Gemeinde die Möglichkeit, weiter die Häuser anzubieten.

Wie die Verwaltung weiter mitteilt, befindet man sich derzeit in Gesprächen mit der ZWST, um die Optionen für eine zukünftige Nutzung nach Ablauf der Zweckbindung zu erkunden. Ein Verkauf an Dritte für touristische Zwecke oder ähnliche Nutzungen sollte vermieden werden, betont die Gemeinde.

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