SportstättenStadt Mechernich hat genügend Turnhallen, muss aber einen Neubau planen

Lesezeit 3 Minuten
Ein Lehrer und Schüler beim Schulsport in der Turnhalle des Mechernicher Gymnasiums.

Ausreichende Hallenkapazitäten gibt es derzeit im Gebiet der Stadt Mechernich. Die Turnhalle des Gymnasiums wurde zwar schon 1966 gebaut, verfügt aber über einen neuen Hallenboden.

Die steigende Nachfrage soll durch den Bau einer Zweifachhalle in Firmenich aufgefangen werden. In Kommern muss bald modernisiert werden.

Mit Spannung wurde in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales des Mechernicher Stadtrats die Vorstellung des Sportflächenbedarfskonzepts erwartet. Nachdem der Sportwissenschaftler Dr. Günter Breuer von der ZAK GmbH aus Blankenheim im September bereits über die Sportplätze im Stadtgebiet referiert hatte (zur Erinnerung: Es gibt zu viele Fußballplätze), ging es nun um die Sporthallen.

Die gute Nachricht vorweg: „Die Versorgung der Bevölkerung mit Turn-, Sport- und Mehrzweckhallen in den Stadtteilen ist gut“, sagte Breuer. Obwohl einige Hallen schon relativ alt sind (die Mehrzweckhalle in Vussem wurde beispielsweise 1958 gebaut und die Turnhalle des Gymnasiums Am Turmhof stammt aus dem Jahr 1966) ist der bauliche Zustand meist in Ordnung.

Steigende Schülerzahlen machen Hallenneubau in Firmenich notwendig

„Das Alter spielt auch deshalb nicht die entscheidende Rolle, weil bei den beiden Dreifachhallen in Mechernich, bei der Turnhalle und im Gymnastikraum des Gymnasiums sowie bei den beiden Mehrzweckhallen in Strempt und Vussem der Sporthallenboden bereits erneuert worden ist“, so Breuer.

Allerdings gelte es zu beachten, dass die beiden Dreifachhallen mit ihren sechs Halleneinheiten schon die Hälfte der gesamten Hallenkapazität im Stadtgebiet ausmachen. Sollten einmal größere Bauarbeiten notwendig werden, könne man die Hallenzeiten für den Schul- und Vereinssport nicht so leicht auf die restlichen Hallen verteilen.

Zudem steigt der Hallenbedarf durch die erwartete Zunahme der Schülerzahlen noch einmal an: Bis zum Jahr 2027 sollen an den Schulen im Stadtgebiet laut einer Prognose noch einmal 350 Schülerinnen und Schüler mehr als heute unterrichtet werden. „Durch den geplanten Neubau von zwei zusätzlichen Halleneinheiten in Firmenich wird dieser Bedarf jedoch gedeckt und die Gesamtsituation wird sich nochmals deutlich verbessern“, sagte der Experte voraus.

Kommern: Turnhalle muss in den kommenden zehn Jahren saniert werden

Um mehr Flexibilität bei der Hallennutzung zu erreichen, könnte es laut Breuer eine Möglichkeit sein, die Firmenicher Zweifachhalle so zu planen, dass sie in drei Hallenbereiche aufgeteilt werden kann.

Bevor mittelfristig eine Modernisierung der alten Dreifachhalle an der Bruchgasse in Mechernich notwendig wird, muss die Stadt laut Breuer Geld für die Turnhalle der Grundschule Kommern am Becherhoferweg in die Hand nehmen. „Dort muss in den kommenden zehn Jahren der Hallenboden und der Sanitärbereich erneuert werden“, so das Fazit des Experten.

Die Kosten für solche Maßnahmen seien dabei nicht unerheblich, wie Breuer vorrechnete: „Die Erneuerung eines Hallenbodens in einer Dreifachhalle schlägt aktuell mit rund einer Million Euro zu Buche. Der Neubau einer Dreifachhalle kostet bereits fünf bis sieben Millionen Euro.“ Noch teurer werde es, wenn in einer Mehrzweckhalle ein Zuschauerbereich geschaffen werden soll: „Mit den dann notwendigen Nebenräumen kommt man dann schnell auf 15 Millionen Euro“, so Breuer.

KStA abonnieren