Museums-Jahrmarkt eröffnetIn Kommern gibt es historische Kirmes-Attraktionen zu bestaunen

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Artisten auf Stelzen unterhalten beim Jahrmarkt anno dazumal im LVR-Freilichtmuseum Kommern die Besucher. Im Hintergrund sind zwei alte Karussells zu sehen.

Das Stelzen-Duo „Einfach Riesig“ bietet große Artistik – und bezieht dabei auch die vielen kleinen Leute aus dem Publikum in die Show mit ein. Direkt zur Eröffnung des Jahrmarkts am Dienstag kamen viele Besucher ins Kommerner Freilichtmuseum.

Zur Eröffnung kamen bereits zahlreiche Besucher zum Jahrmarkt anno dazumal ins LVR-Freilichtmuseum nach Kommern.

„Alle Jahre wieder“ – das gilt im Kommerner Freilichtmuseum nicht nur zur Weihnachtszeit, denn seit fast 30 Jahren findet dort rund um Ostern der Jahrmarkt anno dazumal statt. „Wir haben 1995 mit dieser Veranstaltung begonnen, wir hätten also eigentlich in diesem Jahr schon den 30. Jahrmarkt feiern können“, sagt Daniel Manner, der Veranstaltungsmanager des Freilichtmuseums. Eigentlich, denn während der Corona-Pandemie konnte der Jahrmarkt zweimal nicht stattfinden.

„Es ist eine stetige Herausforderung, geeignete Schausteller und Artisten für den Jahrmarkt zu finden“, erklärt Manner. Froh ist er deshalb über ein neues Fahrgeschäft auf dem Marktplatz Rheinland, wo die Kirmes-Attraktionen der Wirtschaftswunderzeit ihren Platz haben. „Der Ufo-Jet, ein so genannter Druckluftflieger, ist Baujahr 1974, passt also noch richtig gut ins Konzept.“

Die Menschen machen den Reiz des Kommerner Museums-Jahrmarkts aus

Es sind aber vor allem die Menschen, die auch in diesem Jahr wieder die Attraktivität des Jahrmarkts ausmachen. Erneut konnten hochkarätige Künstler verpflichtet werden, beispielsweise der Gentlemen-Jongleur Jeton, die Schnellzeichnerin Carmen, Comedy-Artist Jens Ohle und die Artistin Shari am Lollipop. „Natürlich darf auch Feuerspucker Gilbert nicht fehlen, der seit dem zweiten Jahrmarkt jedes Mal dabei war“, freut sich Daniel Manner.

Alles zum Thema Landschaftsverband Rheinland

Eine junge Frau in einem pinken Shirt steht vor Regalen, in denen sich Tüten mit Bonbons befinden. In der Hand hält sie eine Schale mit einigen Bonbons zum Probieren.

Die Bonbons aus der Manufaktur ihres Vaters verkauft Leonie Belgard während des historischen Jahrmarkts im Freilichtmuseum.

Ein Moritatensänger mit schwarzer Jacke und schwarzer Kappe steht vor einem Fachwerkgebäude im LVR-Freilichtmuseum Kommern. Er weist mit einem Stock auf eine Tafel mit verschiedenen Abbildungen, um ihn herum stehen einige Museumsbesucher.

Als Moritatensänger ist Dr. Ullrich Brand dabei. Er ist als Museumspädagoge auch kompetenter Ansprechpartner für die begleitende Ausstellung.

Dass es nicht immer die großen Attraktionen oder die turbulenten Fahrgeschäfte sein müssen, die das Publikum bei dieser Traditionsveranstaltung begeistern, demonstriert die Schausteller-Familie Schaffrath: Bereits kurz nach der Jahrmarkteröffnung kommen die ersten Besucher zum Entenangeln an den Stand der Schaffraths. Es ist Familie Cornely aus Heimbach, die eine Dauerkarte fürs Museum hat und mehrmals im Jahr zu Besuch in Kommern ist: „Der Jahrmarkt ist immer ein Highlight, das wir uns nicht entgehen lassen.“

In der Baugruppe Westerwald werden die Jahrmarkt-Attraktionen der Kaiserzeit präsentiert. Als „starker Mann“ ist ab dem Wochenende auch noch der Luxemburger Georges Christen dabei, der in seiner „Power Show“ unter anderem Bratpfannen verbiegt. Dr. Ullrich Brand, der als Moritatensänger an der Museums-Handlung auftritt, hat auch die Betreuung der benachbarten Ausstellung zum Thema Rassismus und Kuriositäten-Schau übernommen.

Keine weite Anreise als Aussteller hat die „CiuCiu“-Bonbonmanufaktur von Florian Belgard, die ihren Sitz in Kommern hat. „Ich bin aber extra aus Wismar gekommen, um meinen Papa beim Jahrmarkt zu unterstützen“, verrät Tochter Leonie, die viele süße Probier-Häppchen unter den ersten Besuchern verteilt. „Bei den kulinarischen Angeboten haben wir auf insgesamt mehr vegetarische Alternativen geachtet“, berichtet Manner. Auf eine deftige Bratwurst muss aber trotzdem kein Jahrmarkt-Besucher verzichten. Die beiden Gaststätten auf dem Museumsgelände und viele Gastro-Buden bieten süße und herzhafte Stärkungen für jeden Geschmack an.


Der Jahrmarkt ist täglich geöffnet – außer an Karfreitag

Der historische Jahrmarkt ist noch bis zum Sonntag, 7. April, täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Mit Respekt vor dem „Stillen Feiertag“ bleibt der Jahrmarkt am Karfreitag, 29. März, geschlossen. Das Museum ist jedoch geöffnet und lädt Kinder zum Ostereierfärben ein.

Der Eintritt zum Jahrmarkt kostet 11,50 Euro für Erwachsene, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt. Ermäßigungen sind möglich.

KStA abonnieren