Raser und schwere LkwDrei Orte in Schleiden sollen verkehrsberuhigt werden

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Ein Lkw fährt auf der engen Ortsdurchfahrt in Dreiborn an Häusern entlang.

Die Ortsdurchfahrt von Dreiborn ist in Teilen sehr eng. Lkw müssen bei Begegnungsverkehr auf die Bürgersteige ausweichen.

Für drei Orte im Schleidener Höhengebiet werden verkehrsberuhigende Maßnahmen diskutiert. Für Dreiborn gibt es schon konkrete Vorschläge.

Mehr Verkehr vor der Haustür und Probleme mit Rasern und überladenen Lkw: Anwohner von Dreiborn, Harperscheid und Schöneseiffen beschweren sich über die Situation in ihren Ortsdurchfahrten. Für Dreiborn will der Schleidener Stadtrat jetzt ein Maßnahmenpaket auf den Weg bringen, für die anderen beiden Orte sollen Vorschläge erarbeitet werden.

Grundlage für die Diskussionen im Stadtrat waren Anträge der Grünen für Dreiborn und der CDU für Harperscheid und Schöneseiffen. „Die verkehrliche Situation in Dreiborn ist seit Jahren Thema in öffentlichen Verkehrsschauen und vor allem bei den betroffenen Bürgern“, erklärte Petra Freche (Grüne) in dem Antrag.

In der Ortsdurchfahrt werde zu schnell gefahren. An einigen Stellen sei die Fahrbahn so eng, dass Lkw auf die Bürgersteige ausweichen müssten. Deshalb seien diese in den Bereichen auch abgesenkt. „Die Lastwagen fahren dann so nahe an die Häuser ran, dass auch schon Dachrinnen beschädigt wurden“, berichtete Gerd Wolter (CDU), der selbst in Dreiborn wohnt. Die Anwohner müssten zum Teil schon aufpassen, wenn sie vor ihre Haustür treten.

Blick auf den Hof des Sägewerks in Harperscheid,wo Maschinen und Paletten mit Brettern stehen.

Das Sägewerk in Harperscheid plant eine Erweiterung. Dadurch würde der Lkw-Verkehr weiter zunehmen.

Eine Frau, die direkt an der Landstraße 107 wohnt, hatte sich nach Angaben von Freche hilfesuchend an den Ortsverband Schleiden der Grünen gewandt. Daraufhin habe es im April einen Ortstermin mit den Landtagsabgeordneten Mario Metz (Grüne) und Dr. Ralf Nolten (CDU) sowie Ratsvertretern gegeben. Dabei sei allen Beteiligten klar geworden, dass schon kleinere Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung beitragen könnten.

„Man sollte sich auf das Machbare konzentrieren“, sagte der  Beigeordnete Marcel Wolter und schlug vor, sich zunächst auf die Maßnahmen zu beschränken, für die es positive Rückmeldungen vom Kreis Euskirchen und vom Landesbetrieb Straßen NRW gebe. Dazu gehören die Optimierung der Verschwenkung auf eine Fahrbahnspur am westlichen und eine Verschwenkung auf der Fahrbahn am östlichen Ortseingang, Tempo-30-Piktogramme auf der Fahrbahn und Schwellen. Dem stimmte der Rat zu.

„Zumindest gefühlt fahren die Lastwagen zu schnell“

Kritik gibt es auch an den Verkehrssituationen in Harperscheid und Schöneseiffen. „Bereits im Jahr 2020 hat die CDU in einem Antrag Verbesserungen der Verkehrssituation gefordert. Passiert ist nichts. Die Ortsdurchfahrten von Harperscheid und Schöneseiffen stellen nach wie vor ein großes Gefahrenpotenzial für die Anwohner dar“, erklärte Jochen Kupp (CDU).

Der Pkw- und Motorradverkehr habe stark zugenommen. Das Hauptproblem sei aber der Schwerlastverkehr. „Zumindest gefühlt fahren die Lastwagen zu schnell“, so Kupp. 50 km/h seien in den Ortschaften zu schnell für Laster. Die mögliche Erweiterung des Sägewerkes in Harperscheid werde die Lage wohl noch verschlimmern.

Auch am Ortseingang von Schöneseiffen aus Richtung Höfen werde zu schnell gefahren. „Die Knipsanlage dort ist seit zehn Jahren außer Betrieb“, sagte Kupp. Deshalb sei es zeitweise auch schwierig, von den Nebenstraßen oder den Hauseinfahrten auf die Hauptstraße einzubiegen. An anderen Stellen wie in Konzen oder Roetgen sei die Bundesstraße 258 auch verkehrsberuhigt worden.

„Mindestens ein Drittel der Langholztransporter haben mehr als 40 Tonnen geladen. Bei Lastern mit kürzeren Hölzern ist die Ladung oft noch nicht mal gesichert“, sagte Gerd Breuer (UWV), der in Harperscheid wohnt. „Das ist zum Teil beängstigend.“ Die Polizei müsse die Geschwindigkeiten und die Ladungen mehr kontrollieren. Man solle aber auch mit dem Betreiber des Sägewerks sprechen, dass der Einfluss auf die Spediteure nehme, damit Lkw nicht mehr überladen würden.

Bürgermeister Ingo Pfennings schlug vor, alle Beteiligten zu einem Ortstermin einzuladen, um Maßnahmen zu besprechen. Wer einen überladenen Lastwagen sehe, solle nicht zögern, die Polizei anzurufen.

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