Uns Sproch es HeimatIm Weilerswister Kulturhof spricht man jetzt Platt

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Repräsentanten der Leader-Region Zülpicher Börde und des Kulturhofs Velbrück präsentieren das Projekt „Uns Sproch es Heimat“.

Mit dem Leader-Projekt „Uns Sproch es Heimat“ soll die rheinische Mundart im Alltag wieder mehr in den Vordergrund rücken.

Wie Zuhause oder beim örtlichen Bäcker: Auf der Bühne des Kulturhofs Velbrück finden zahlreiche Veranstaltungen in Mundart statt.

Bei einem Besuch bei den Eltern und Großeltern oder auch beim Bäcker nebenan gehört der plötzliche Umschwung in den regionalen Dialekt häufig noch zum guten Ton. Diese kurzen sprachlichen Ausflüge werden jedoch immer seltener, während besonders jüngere Generationen oft überhaupt keine Berührungspunkte mehr mit der rheinischen Mundart haben.

Mit dem von der Leader-Region Zülpicher Börde geförderten Projekt „Uns Sproch es Heimat“ soll diesem Trend nun entgegengewirkt werden. Mit zahlreichen in der ripuarischen Sprache vorgetragenen Veranstaltungen möchte das Team des Kulturhofs Velbrück der Mundart eine Bühne bieten. Bei einem Pressegespräch am Mittwochvormittag gaben die Initiatoren einen Einblick in die geplanten Aktionen.

Die regionale Sprache wird für jüngere Generationen konserviert

„Seit fünf Jahren nutzen wir als Verein diese tollen Räumlichkeiten für Kulturveranstaltungen aller Art“, berichtete die Leiterin des Kulturhofes, Marietta Thien. „Ich selbst bin zwar in Niedersachsen aufgewachsen, durfte aber auch dort schon oft erleben, wie die regionale Sprache Menschen verbindet. Unsere bereits bestehenden Kontakte zu nutzen, um dieses Stück Heimat auch für jüngere Generationen zu erhalten, halte ich für eine großartige Idee.“

Diese Ansicht teilten auch die Vertreter der Leader-Region, die sich mit 70 Prozent an der Finanzierung des rund 250.000 Euro teuren Projekts beteiligten. „Es war uns von Beginn an ein Anliegen, mit unserer Unterstützung Menschen dabei zu helfen, ihre Region selbst zu gestalten“, erklärte Leader-Regionalmanager Sebastian Duif.

Mit dem Kulturhof Velbrück habe man einen verlässlichen Partner gefunden, mit dem bereits in der ersten Förderperiode erfolgreich zusammengearbeitet werden konnte. „Ein Projekt mit dem Schwerpunkt Sprache beschäftigt uns schon viele Jahre und wir sind froh, dieses Thema nun in guten Händen zu wissen“, sagte Duif.

Unterstützung bekommt das Projekt von der Kreissparkasse Euskirchen

Trotz dieser guten Voraussetzungen wäre es dem Kulturhof-Verein dennoch nicht möglich gewesen, die restlichen 30 Prozent Eigenanteil in Höhe von rund 75.000 Euro allein zu stemmen, wie Marietta Thien berichtete. Die Unterstützung durch die Kölner und Euskirchener Kreissparkasse sowie durch die Sparkasse aus Düren, die sich jeweils mit 10.000 Euro an der Finanzierung beteiligten, sei daher sehr willkommen.

„Wir sind fest verwurzelt in der Region, in der wir tätig sein können“, betonte Holger Glück, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Euskirchen. „Unser öffentlicher Auftrag beschränkt sich dabei nicht nur auf die Wirtschaft, sondern beinhaltet auch, die Region als kulturellen Standort weiterzuentwickeln. Der Alltag dreht sich aktuell um so viele ernste Themen, da ist es schön, sich auch wieder einmal mit angenehmeren Dingen wie der Mundart beschäftigen zu können.“

Mit Ideen für „Uns Sproch es Heimat" darf sich jeder einbringen

Erste Gelegenheiten, die Angebote des Projekts „Uns Sproch es Heimat“ genauer unter die Lupe zu nehmen bieten sich Interessierten schon in den nächsten Wochen.

Am Freitag, 8. Dezember, präsentiert das Susanne Riemer Duo zum Auftakt ab 19.30 Uhr ein Weihnachtskonzert mit bekannten Melodien und rheinischen Texten. Am Freitag, 2. Februar 2024, sorgen ebenfalls Rolly und Benjamin Brings mit ihrem Programm „Vater und Sohn op Kölsch“ für gute Stimmung. Beginn ist ebenfalls um 19.30 Uhr. Beide Veranstaltungen finden in den Räumen des Kulturhofs Velbrück, Meckenheimer Straße 47, in Metternich, statt.

„Wir laden zudem jeden ein, der sich selbst mit Ideen zu dem Projekt einbringen möchte, sich mit uns in Verbindung zu setzen“, so Thien: „Auf diese Weise wollen wir das Projekt in den nächsten drei Jahren gemeinsam mit Leben füllen.“ Kontaktdaten findet man auf der Homepage des Kulturhofs.

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