Über die WupperWieso sich der Neubau der Henley-Brücke in Leichlingen verzögert

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Im Sommer 2021 wurde die Henley-Brücke in Leichlingen abgebrochen. (Archivfoto)

Im Sommer 2021 wurde die alte Henley-Brücke in Leichlingen abgebrochen. (Archivfoto)

Die Leichlinger Wupperbrücke musste bereits 2019 wegen Schäden gesperrt werden.

Es wird noch einige Monate dauern, bis die neue Henley-Brücke über die Wupper zwischen Rathaus und Brückerfeld aufgesetzt wird. Das teilt Tycho Kopperschmidt, unter anderem Tiefbau- und Bauhofchef bei der Leichlinger Stadtverwaltung, auf Anfrage des  „Leverkusener Anzeiger“ mit. Wohl erst im Herbst kann die neue Brücke aufgesetzt werden.

Weil die Holztragekonstruktion beschädigt war, war die damals 35 Jahre alte Brücke seit 2019 gesperrt. Politik und Stadtverwaltung hatten sich daraufhin für einen Neubau der Brücke entschieden. Im Juli 2021, kurz nach dem Hochwasser, wurde die hölzerne Fußgängerbrücke abgerissen.

„Die Planungen liegen beim Ingenieursbüro“, sagt Kopperschmidt. Und das sei voll ausgelastet. Derzeit würden die Ausschreibungsunterlagen für den Auftrag fertiggestellt. Konkret überlege man, wie man die neue Bogenbrücke, die um die 70 Tonnen wiege, in einem Stück bei den beengten Platzverhältnissen am Wupperufer aufsetzen könne. Denn mehrere Brückenteile nacheinander aufzusetzen, ist laut Kopperschmidt nicht möglich.

Leichlingen: Stadtverwaltung macht Tempo

Um etwas mehr Tempo in die Angelegenheit zu bringen, habe die Verwaltung entschieden, einzelne Leistungsphasen des Prozesses selbst zu übernehmen, zum Beispiel die Genehmigungsplanung. Die habe die Stadt selbst bei der Bezirksregierung eingereicht, der positive Bescheid dazu sei kurz vor Weihnachten zurückgekommen. Ebenfalls im Rathaus eingetroffen ist Ende November der Förderbescheid. 90 Prozent, also gut 1,7 Millionen Euro des rund 1,9 Millionen Euro teuren Projekts, werden gefördert. 80 Prozent davon vom Bund und zehn Prozent vom Land. Die Stadt Leichlingen muss somit knapp 200.000 Euro selbst aufbringen.

Als nächstes, so Kopperschmidt, müssten die alten Betonwiderlager an beiden Uferseiten abgerissen und ersetzt werden. Dafür müssten Bohrungen vorgenommen werden, die wiederum eine Sondierung auf Kampfmittel nach sich zögen. Zwar hätten erste Luftbildaufnahmen ergeben, dass man dort auf keine Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg stoße, aber jedes Mal, wenn neu gebohrt werden müsse, müsse auch neu sondiert werden, teilt Kopperschmidt mit.

Auch hier übernimmt die Stadt einen Teil selbst: Das Leichlinger Tiefbauamt kümmert sich um die Abwicklung des Abbruchs der Widerlager. Es müssten noch Details geklärt werden, Kopperschmidt hofft dann auf eine Ausschreibung um Ostern herum.

Wenn das alles geschehen ist, könne man sich an die Ausschreibung für den Neubau begeben. „Wir hoffen, dann im Sommer die Angebote zu haben und im Herbst loslegen zu können“, sagt er. Beim Neubau der Brücke versucht die Stadt, Lehren aus dem Hochwasser im Juli zu ziehen. Die neue Brücke liegt höher als die alte. 20 Zentimeter auf der Seite zum Brückerfeld, 70 Zentimeter zum Rathaus. Dabei habe man die Barrierefreiheit der Brücke berücksichtigt, so Kopperschmidt.

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