Hinweise auf eine MegahöhleBesuchergruppe erkundete in Engelskirchen gleich mehrere Höhlen

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Mehrere Menschen mit Stirnleuchten stehen in einer Höhle.

Oberbergs Innenleben erkundete eine Besuchergruppe. Das Hülloch wurde einst als Bierkeller genutzt.

Der Zugang zum „Wallefelder Hülloch“ ist nicht leicht zu finden. Er liegt hinter Bäumen am Rande der Engelskirchener Ortschaft Wallefeld.

„Wenn in der Gegend etwas geklaut worden ist, hat die Polizei meistens hier zuerst nachgesehen“, schilderte Maximillian Dornseif, Vorstandsmitglied des Ennepetaler Arbeitskreises Kluterthöhle, nun am Eingang des „Wallefelder Hüllochs“. Sogar Motorräder seien darin schon gefunden worden. Der Zugang ist nicht leicht zu finden – er liegt versteckt hinter Bäumen am Rande der Engelskirchener Ortschaft Wallefeld.

Der Ausflug ins Hülloch war Teil einer Kombinationsführung, die die Aggertalhöhle anlässlich des bundesweiten „Tags des Geotops“ anbot, der seit 2002 jedes Jahr im September stattfindet. Zuvor hatten sich die rund 15 Teilnehmer auf die Themenführung „Auf der Spur des Riesen“ mit Dr. Sylvia-Kathrin Tanneberger in die Aggertalhöhle begeben.

Ründerother Höhlen: Verbindung zum Windloch?

Dabei ging es darum, ob das 2019 entdeckte „Windloch im Mühlenberg“ und die Aggertalhöhle miteinander verbunden sind.

Diese Frage musste nach derzeitigem Kenntnisstand mit „nein“ beantwortet werden, doch gibt es deutliche Anzeichen dafür, dass das früher einmal anders war. In den beiden, jetzt getrennten Höhlen finden sich ähnliche Strukturen, etwa auch die „Eisenblüten“ aus Aragonit, die darauf hinweisen, dass es eine Verbindung zu einer „Megahöhle“ gegeben hat.

Möglicherweise waren auch noch weitere Höhlen im Walbachtal in ein gewaltiges Höhlensystem einbezogen. Maximillian Dornseif, der auch das Windloch mit erkundet, berichtete am Eingang des Hüllochs, auch Drachenloch oder Höllenloch genannt, dass derzeit das „Nebelloch“ auf der gegenüberliegenden Hangseite erforscht werde.

Das Wichtigste nach der Entdeckung einer Höhle sei, den Zugang zu verschließen, um ungebetene Gäste fernzuhalten und so deren Unberührtheit für Forschungszwecke zu bewahren. Das sei bei der jahrhundertelang bekannten Höhle nicht mehr möglich gewesen, doch nach dem Kauf des Geländes vor 15 Jahren habe der Arbeitskreis den weiteren Zutritt durch eine Höhlenklappe verhindert.

So gestaltete sich die „Befahrung“ des Hüllochs nicht so einfach, wie der Begriff vermuten lässt. „Diese Bezeichnung stammt aus dem Bergbau“, wusste Dornseif, „doch damals sind die Bergleute auch meist gelaufen.“ Mit den Füßen voran robbten die Hobby-Höhlenforscher rückwärts durch eine etwa schulterbreite und ebenso hohe Öffnung, um ins Innere zu gelangen.

Windloch wurde auf der Suche nach dem Verbleib des Walbachs entdeckt

In der großen Halle entdeckten die Führungsteilnehmer Mauerreste, die aus der Zeit der Nutzung als Bierkeller stammten. Der Höhlenforscher zeigte auf Eisenablagerungen, die frühere Generationen dazu bewogen hätten, nach Erz zu graben. Doch mehrere vermutete Gänge sind von einer gewaltigen Masse Bauschutt bedeckt, die eine weitere Erkundung nahezu unmöglich machen.

Wieder im Freien erzählte Maximillian Dornseif, dass das Windloch auf der Suche nach dem Verbleib des Walbachs entdeckt worden sei, denn der versickere an mehreren Stellen im Untergrund, ohne dass klar sei, durch welche Höhle er seinen weiteren Weg nähme. So endete die Exkursion an einer als „Ponor“ bezeichneten Stelle des Walbachs, wo der Bachlauf plötzlich endet.

„Es ist sehr interessant, so etwas zu erleben“, staunte Monika Pflieger aus Bergneustadt. „Aber es ist noch besser, wenn man etwas über die Zusammenhänge erfährt – zum Bewahren gehört, dass man es kennt.“

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