Trennung von CDU, FDP und GrüneAus für Kooperation in Kürten ist folgerichtig – ein Kommentar

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Das Foto zeigt die Ratssitzung am 24. Januar

Die Sitzung des Kürtener Gemeinderats am 24. Januar

Im Kommentar sieht der Autor die Trennung von CDU, Grünen und FDP als logische Folge unterschiedlicher Auffassungen. 

Dass es mit der Ehe nicht mehr klappt, war bei CDU, Grünen und FDP zuletzt deutlich zu spüren. Man hatte sich nichts mehr zu sagen, oder nicht mehr viel. Wenn man in einer Partnerschaft abends sprachlos vor dem Fernseher sitzt, ist das auch so ein Trennungsmoment. Insofern ist die Scheidung irgendwie folgerichtig für die Kooperation.

Vielleicht waren die Auffassungen der Partner doch zu unterschiedlich, und irgendwann sind die Kompromisse überdehnt. Wer den Ärger immer unterdrückt, explodiert auf einmal wie ein Vulkan. Nun gut, so wird es nicht gewesen sein. Aber irgendwann ist die Trennung da. Den Schmerz des Scheiterns werden die Koalitionäre schnell überwinden.

Große Herausforderungen

Die Kommune steht vor einem Investitionsstau von 150 Millionen in den nächsten zehn Jahren, niemand mag sagen, auf welche Höhe die Grundsteuer B klettern könnte. Die Sanierung der Gesamtschule: Neue Hiobsbotschaften können jederzeit eintreffen. Im Grunde überfordert dies alles die Kommune. Verlässliche Partnerschaften sind schon sinnvoll bei diesen Herausforderungen.

Die Kürtener wissen jetzt, was nicht geht. Nach der Kommunalwahl muss man schauen, wie die Gemengelage ist und welche Akteure im Rat sitzen, auch die Parteizugehörigkeit des neuen Bürgermeisters spielt eine Rolle. Angesichts der Herausforderungen wäre eine verlässliche Partnerschaft erstrebenswert, im Sinne der Bürgerinnen und Bürger.

Neue Chancen

Freie Wähler und SPD werden die Entwicklung genau verfolgen und sich vor der Wahl überlegen, welche Möglichkeiten angestrebt werden sollten. Ein Hin und Her blockiert jedenfalls die Kommune. In der momentanen Situation ist der Trennungsschmerz sicher nicht allzu stark, die Bande des Zusammenhalts waren von Anfang an nicht so fest gebunden.

Nach der Scheidung wird alles neu gemischt. Wenn eine Tür zugeht, geht woanders eine auf. Insofern ist jetzt die Zeit für Chancen. Die Fraktionen sollte sie nutzen.

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