AltenbergBei der Taufe tragen die Pfarrerinnen Gummistiefel zum Talar

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Die evangelische Gemeinde taufte 14 Kinder am Ufer der Dhünn.

Pfarrerin Claudia Posche bei der Taufe von einem der insgesamt 14 Kinder am Ufer der Dhünn in Altenberg.

Besondere Tat am besonderen Ort: Zur Taufe von 14 Kindern trugen zwei Pfarrerinnen in Altenberg Gummistiefel und stiegen in die Dhünn. 

„Unser Titel ,Wasser marsch' kam auch im Himmel an“, sagte Gemeindepfarrerin Claudia Posche mit Blick auf den Dauerregen am Morgen zu Beginn des feierlichen Gottesdienstes. Die evangelische Gemeinde in Altenberg hatte ein großes Tauffest geplant und ihm den Titel „Wasser marsch“ gegeben. Aus insgesamt zwölf Familien wurden 14 Mädchen und Jungen im Alter von zwei Monaten bis 14 Jahren getauft. „Die Dhünn ist jetzt mal unser Jordan“, hatte Claudia Posche in der Taufvorbereitung den Kindern gesagt.

Pfarrerinnen auf dem Weg zur Taufe von 14 Kindern in und an der Dhünn mit Flusswasser.

Auf dem Weg zur Taufe an der Dhünn werden die Pfarrerinnen Posche (l.) und Riedel von ihrem katholischen Amtsbruder Thomas Taxacher begleitet.

„Wenn alle Stricke reißen und auch noch Gewitter hinzukommen, taufen wir in unserer wunderschönen Kirche oder tragen das Wasser der Dhünn in das Martin Luther-Haus“, hatte Pfarrerin Lucia Rebecca Riedel tags zuvor von den Planungen ob der schlechten Wetterprognosen berichtet. „Wir wollen die Kinder in der Dhünn taufen. Das ist etwas Besonderes. Unser Küster Falk Musielik hat die Taufstelle perfekt für uns vorbereitet.“

Katholischer Amtsbruder gestaltet Gottesdienst mit

Es war Bewegung im altehrwürdigen Dom zu Altenberg, als sich die 14 Kinder mit Geschwistern, Eltern, Patinnen und Paten, Omas und Opas sowie Onkeln und Tanten im Gottesdienst auf die Taufe vorbereiteten. Zum Gemeindelied, intoniert von Jonathan Roth an der Orgel, sangen jeweils im Wechsel die Kinder mit Claudia Posche „Hallelu, hallelu, hallelu, halleluja“ und die Großen „Preiset den Herrn“. Wer mit seinem Part dran war, stand zum Singen auf. Es war ein großes Auf und Ab in den Kirchenbänken. Und alle machten begeistert mit.

Pfarrerin Riedel mit Täufling und Familie. Die Pfarrerin steht bei der Taufe in der Dhünn.

Eine Erinnerung für die Ewigkeit: Die Taufe mit Flusswasser am Ufer der Dhünn.

„Taufe ist, was uns Christen vereint“, sagte Posche weiter und freute sich, dass auch der katholische Pfarrer Thomas Taxacher den Gottesdienst mitgestaltete. „Taufe bedeutet, ich gehöre dazu, bin Teil einer Familie, die größer ist, als das, was wir sehen“, sagt er. Nachdem Pfarrerin Posche die Tauffragen gestellt, alle gemeinsam das „Vater unser“ gebetet und den Schlusssegen erhalten hatten, stellten sich alle zur Prozession auf.

Spaziergänger staunten ob der Größe der Prozession

In vier Gruppen waren die Täuflinge Clarissa Fiona, Carl Josef, Carl Theodor, Emma Lisa, James, Lina, Leonard, Samu Jonathan, Lilly Marleen, Marie Sophie, Paul Maximilian, Tiberius, Lou-Melina und Romy Viktoria eingeteilt und zogen mit ihren Angehörigen hinter dem Schild mit ihrer Gruppennummer her. Spaziergängerinnen und Spaziergänger blieben ob der Größe der Prozession staunend stehen.

Und dann war es soweit. Die Pfarrerinnen trugen Gummistiefel unterm Talar und stiegen in das Wasser der Dhünn. Zu Klängen des Posaunenchors Altenberg unter der Leitung von Dr. Gerhard Heywang war Clarissa Fiona die Erste, die im weißen Kleid die Taufe mit dem Wasser der Dhünn empfing. Petrus half tüchtig mit, dass es ein fröhliches Fest des Glaubens wurde. „Immer dann, wenn wir draußen waren, schien die Sonne“, freute sich Pfarrerin Riedel danach: „Es war fantastisch. Es verlief alles bestmöglich und die Stimmung war großartig.“

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