Kommentar zu FlüchtlingsunterkunftDie Stadt Rösrath verschafft sich Entlastung

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In Mehrbettzimmern leben Flüchtlinge in Containerunterkünften, auch in der geplanten Containeranlage am Pestalozziweg in Rösrath.

In Mehrbettzimmern leben Flüchtlinge in Containerunterkünften, auch in der geplanten Containeranlage am Pestalozziweg in Rösrath.

Mit der Containerunterkunft für Geflüchtete am Pestalozziweg verschafft sich die Stadt Rösrath Entlastung. Eine dezentrale Unterbringung ist aber weiter anzustreben.

Die Frage der Containerunterkunft für Geflüchtete ist in Rösrath ausdiskutiert. Daher ist zu begrüßen, dass die große Mehrheit im Planungsausschuss nun Klarheit geschaffen und das Thema vorerst abgeschlossen hat. Schon im Dezember hat der Stadtrat nach langem Ringen eine wichtige Weichenstellung getroffen: Er hat festgelegt, dass maximal 72 Menschen an einem Standort untergebracht werden sollen und noch größere Unterkünfte, die ebenfalls zur Debatte standen, abgelehnt. Außerdem hat er sich für die Unterbringung in Containern ausgesprochen, die preisgünstiger sind als Module.

An diesen beiden Festlegungen des Stadtrats noch einmal zu kratzen, war nicht sinnvoll, weil die Mehrheit bereits feststand. Auch der nach ausführlicher Prüfung der Stadtverwaltung vorgeschlagene Standort einer Containerunterkunft am Pestalozziweg war in der Politik unstrittig, daher war ein Beschluss nur logisch. Und er war auch geboten, weil die Stadt unter Zeitdruck steht angesichts zu erwartender Neuankömmlinge, für die Plätze in den bestehenden Unterkünften fehlen. Darauf hat die Beigeordnete Bianca Lorenz mit Recht hingewiesen und auch Gehör gefunden.

Dezentrale Unterbringung weiter sinnvoll

Selbst die kritischen Stimmen aus der Bürgerinitiative „Heidefreunde“ stellten Vorbehalte gegen den relativ abgelegenen Standort Pestalozziweg nicht in den Vordergrund. Das wichtigere Argument der Bürgerinitiative war ihr Plädoyer für eine Flüchtlings-Unterbringung in kleineren Einheiten und verteilt im ganzen Stadtgebiet. Dieses wurde von der Kommunalpolitik auch durchaus gehört, wie CDU-Fraktionschef Marc Schönberger dankenswerterweise klarstellte.

Die Stadt sollte – soweit irgend möglich – ihrer seit vielen Jahren geltenden Devise einer dezentralen Unterbringung weiter folgen, was auch ein Anliegen des in der Flüchtlingsfrage engagierten früheren Beigeordneten Ulrich Kowalewski (CDU) war. Dass sich die Stadt aber jetzt eine Entlastung verschafft, ist richtig und nachvollziehbar. Sie begegnet damit der erwartbar weiter steigenden Zahl von Geflüchteten und dem akuten Engpass bei den Unterkünften, mit dem sie derzeit zu kämpfen hat.

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