Ärger um lange UmwegeStadt Rösrath sperrt Rad- und Fußgängerbrücke wegen Holzschäden

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Die schmale Holzbrücke in Rösrath führt über die Sülz.

Weil sie Schäden aufweist, ist die Holzbrücke zwischen Im Weidenauel und In den Schlämmen gesperrt. Eine wartungsarme Kunststoffbrücke soll sie ersetzen.

Eine wartungsarme Kunststoffbrücke soll den Bau ersetzen. Das halten nicht alle für eine gute Idee.

Unmittelbar vor Ostern hat die Stadt Rösrath eine Rad- und Fußgängerbrücke gesperrt, die die Straßen In den Schlämmen und Im Weidenauel verbindet. Grund dafür sind Brückenschäden, die ein Gutachter festgestellt hat, nach einer Pressemitteilung der Stadt soll die Sperrung „bis auf Weiteres“ andauern.

Für die Nachbarn in den Wohngebieten beiderseits der Brücke – zwischen Sülztalstraße und Sülz sowie auf der anderen Seite der Sülz – bringt das einige Unannehmlichkeiten mit sich: Sie müssen auf die weiter nördlich gelegene Brücke in der Jahnstraße ausweichen, was erhebliche Umwege erfordert.

Schon im vergangenen Jahr wurden Brückenschäden festgestellt

Bei den Betroffenen hat die plötzliche Sperrung daher Unruhe und teilweise auch Unverständnis ausgelöst. Die in Holzbauweise errichtete Brücke wurde laut Stadtverwaltung regelmäßig überprüft, so wurden im vergangenen Jahr bereits Brückenschäden festgestellt. Seither sei sie „unter regelmäßiger Beobachtung“ der Stadt.

Nach Hinweisen aus der Bürgerschaft auf eine „weitere Verschlechterung“ habe die Stadt einen weiteren Sachverständigen hinzugezogen, der festgestellt habe, dass „eine uneingeschränkte Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben“ sei. Daher sei die sofortige Sperrung erfolgt.

Holzkonstruktion soll durch Kunststoffbrücke ersetzt werden

„Auch wenn die Holzkonstruktion rein äußerlich auf den ersten Blick intakt aussieht, offenbart das Innenleben morsche Schadstellen“, erklärt die Stadtverwaltung. Da der Bauausschuss bereits beschlossen hat, die Holzbrücke durch eine weniger wartungsanfällige Kunststoffbrücke zu ersetzen, bereitet die Verwaltung die Ausschreibung für einen solchen Neubau vor und rechnet damit, dass er „noch in diesem Jahr“ erfolgen kann.

Nach Kontakten mit Nachbarn, die von der Brückensperrung betroffen sind, schlägt CDU-Fraktionschef Marc Schönberger dagegen ein anderes Vorgehen vor. Er hält es für machbar, die Holzbrücke vor einem Neubau vorläufig instand zu setzen: „Da sind ein paar Planken morsch, die sollte man austauschen können“, stellt er fest.

CDU schlägt vor, mit provisorischer Reparatur Zeit zu gewinnen

Das könnte womöglich der Baubetriebshof der Stadtwerke übernehmen. Mit einer solchen vorläufigen Lösung ließe sich Zeit gewinnen, einen Vorschlag von Anwohnerseite zu prüfen: Danach könnte anstelle einer Brücke für Rad- und Fußverkehr eine breitere Brücke, die auch für Autos nutzbar wäre, errichtet werden.

Eine solche Brücke aus Stahl sei bereits nach Schäden durch die Flut vom Juli 2021 vorübergehend in Betrieb gewesen. Schönberger findet es sinnvoll, auch diese Möglichkeit zu prüfen. Würde die Holzbrücke kurzfristig wieder benutzbar gemacht, wäre der Zeitdruck nicht mehr so groß: Der Bauausschuss könnte erneut über den Brücken-Neubau beraten, eine Ausschreibung erst danach folgen.

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