SturmschädenKaltfront reißt in Rhein-Berg die Bäume um – Großeinsatz für Feuerwehr

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Zwei Feuerwehrleute sägen vom Korb einer Drehleiter aus Äste ab.

Die meisten Sturmeinsätze hatte die Feuerwehr der Stadt Bergisch Gladbach abzuarbeiten.

Die rheinisch-bergischen Feuerwehren mussten 55-mal wegen Sturm ausrücken, nachdem die Kaltfront den Kreis am erreicht hatte.

In Overath stürzte ein Bauzaun auf ein fahrendes Auto, in Rösrath ein Verkehrsschild und an Dutzenden Stellen im Kreisgebiet blockierten umgerissene Bäume Straßen und Wege, als am Montagabend (15.4.) die mit Sturmböen angekündigte Kaltfront über Rhein-Berg hinwegzog.

Insgesamt 55 sturmbedingte Einsätze hätten allein die Feuerwehren im Kreis abarbeiten müssen, sagt Kreissprecherin Nina Eckardt. Die meisten Einsätze vor allem wegen umgerissener Bäume oder abgebrochener Äste habe es dabei in Bergisch Gladbach gegeben, wo die Feuerwehr 13 Mal habe ausrücken müssen. Zeitweise mussten Straßen gesperrt werden. „Verletzt wurde niemand“ zog ein Feuerwehrsprecher der Kreisstadt nach den Einsätzen Bilanz. „Wir sind gut vorbereitet und haben mit dem Team Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr die Bäume beseitigt.“ Teilweise mussten dazu Straßen kurzfristig gesperrt werden.

Feuerwehrleute schaffen einen umgestürzten und dann zersägten Baum von einer Straße in Overath.

Neuerdings in Rot: Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Overath hatten ab 17.24 Uhr eine ganze Reihe von Bäumen abzuarbeiten.

So auch in Rösrath, wo die Kölner Straße von der Rösrather Stadtmitte in Richtung Kleineichen am späten Nachmittag blockiert war. Insgesamt bilanziert der Kreis die Feuerwehreinsätze in der Stadt an der Sülz auf vier. Die Polizei berichtet zudem von einem Verkehrszeichen, das auf ein Auto gefallen sei. Wie bei den übrigen sturmbedingten Unfällen im Kreis, zu denen auch ein Auffahrunfall vor einem umgestürzten Baum in Odenthal und besagter auf ein Auto gefallener Bauzaun in Overath zählte, sei aber auch in Rösrath niemand verletzt worden, so Carina Höfelmanns von der Pressestelle der Kreispolizei.

Bäume mit Motorsäge und Muskelkraft auch von Overather Straßen geschafft

Von „starken Windböen“ und „zahlreichen umgestürzten Bäumen“ berichtet auch die Freiwillige Feuerwehr Overath. Ab 17.16 Uhr sei die Kaltfront durchs Stadtgebiet gezogen und habe mit starken Windböen für „zahlreiche umgestürzte Bäume im gesamten Stadtgebiet“ gesorgt, so Feuerwehrsprecher Marco Bücheler. „Mit Motorsäge und Muskelkraft“ seien die Bäume entfernt worden, so die Overather Retter in einer ersten Bilanz. Neben dem Löschzug Overath seien auch die Einheiten aus Heiligenhaus, Steinenbrück und Marialinden im Einsatz gewesen. Nach circa einer Stunde habe sich das Wetter wieder beruhigt.

Die Kaltfront, die mit Windböen und Niederschlägen einherging, führte zu einer kurzzeitigen Zunahme der Notrufzahlen.
Dr. Florian Breuer, Leiter Amt für Feuerschutz und Rettungswesen beim Rheinisch-Bergischen Kreis

Allein zwischen 17.15 Uhr und 21.15 Uhr hatte auch die Kreispolizei 17 Einsätze mit dem Stichwort „Baum“. In Burscheid löste durch den Sturm sogar eine Alarmanlage aus. Ein Fehlalarm, wie sich beim Nachsehen durch die Polizeibeamten herausstellte.

Ein Auto steht hinter einem umgestürzten Baum in Odenthal.

Auch in der Gemeinde Odenthal stürzten eine Reihe von Bäumen durch die Windböen um.

„Die Kaltfront, die mit Windböen und Niederschlägen einherging, führte zu einer kurzzeitigen Zunahme der Notrufzahlen in der Feuer- und Rettungsleitstelle des Rheinisch-Bergischen Kreises“, berichtet auf Nachfrage der Redaktion auch der Leiter des Amts für Feuerschutz und Rettungswesen beim Kreis, Dr. Florian Breuer. Größere Einsätze oder Verletzte im Zusammenhang mit dem Unwetter habe es jedoch nicht gegeben, wird Breuer von der Pressestelle des Kreises zitiert.

Die zweitmeisten Einsätze hatte die Freiwillige Feuerwehr Odenthal

Mehrere umgestürzte Bäume im gesamten Gemeindegebiet hielten unterdessen auch die Odenthaler Feuerwehr in Atem. Gegen 17 Uhr hatte nach Angaben der Feuerwehr hier die Kaltfront das Gemeindegebiet erreicht.

„Alle Einheiten der Feuerwehr Odenthal waren zur Beseitigung der Bäume im Einsatz“, so ein Sprecher der Feuerwehr in der Dhünntalgemeinde. Mit neun Einsätzen hatte Odenthal laut Kreisverwaltung am Montag die zweitmeisten Sturmeinsätze im Kreisgebiet (siehe „Einsatzschwerpunkte“).


Einsatzschwerpunkte

  • Die 55 sturmbedingten Einsätze der Feuerwehren in Rhein-Berg teilten sich laut Kreis folgendermaßen auf:
  • Bergisch Gladbach: 13
  • Burscheid: 7
  • Kürten: 7
  • Leichlingen: 7
  • Odenthal: 9
  • Overath: 5
  • Rösrath: 4
  • Wermelskirchen 3

Bis in die frühen Morgenstunden hatte die Freiwillige Feuerwehr Kürten mit den Folgen der übers Bergische gezogenen Kaltfront zu tun. Ab 17.17 Uhr waren die Einheiten aus Bechen, Kürten, Kürten-Olpe und Biesfeld nacheinander unter anderem zu je einem Baum in Neuensaal, Kürten-Ort, Junkermühle, Biesfeld und Breibach gerufen worden. Das letzte Mal warfen die Retter in der Folge des Sturms am Dienstagmorgen um kurz vor 7 Uhr die Motorsäge in Laudenberg unweit der Pendlerroute B 506 an.

Durch den Sturm war die Gesamtzahl der über die Feuer- und Rettungsstelle es Kreises abgewickelten Feuer- und Rettungseinsätze am Montag in die Höhe geschnellt. Von insgesamt 128 Einsätzen für Rettungsdienst und Feuerwehr waren genannte 55 sturmbedingt.

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