SchadstoffeUmweltfrevler laden gefährliche chemische Abfälle in Bedburger Naturgebieten ab

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In Bedburg wurde in den vergangenen Tagen Mengen an Müll nahe der Straße nach Rath und eine giftige Substanz in der Nähe von Kaiskorb gefunden. Polizei und Feuerwehr rückten aus.

In Bedburg wurde in den vergangenen Tagen Mengen an Müll nahe der Straße nach Rath und eine giftige Substanz in der Nähe von Kaiskorb gefunden.

Der Hund von Naturberater Rolf Thiemann spürte die Schadstoffe auf. An der Straße nach Rath wurde ein Müllhaufen in Grünzug gefunden.

In den vergangenen Tagen war in den Naturgebieten und an den Feldern rund um die Schlossstadt Bedburg eine Menge los – allerdings nichts Gutes. Als Naturberater Rolf Thiemann mit seiner Hündin Alma am Feldrain rund um Kaiskorb im Norden der Stadt unterwegs war, schlug die Hündin plötzlich heftig an.

„Sie hat unweit der Landstraße 277 bei Kaiskorb zwei Beutel erschnuppert“, berichtet Thiemann. In den Plastiktüten befanden sich zwei Gebinde mit einem offenbar gefährliche chemischen Mittel, das dort illegal abgeladen worden waren. Die Gefäße standen in der Nähe eines Zaunes und waren offenbar heimlich dort abgestellt worden.

Thiemann rief die Bedburger Feuerwehr an, die auch sofort ausrückte und sich den Schaden anschaute. Umgehend wurden die chemischen Flüssigkeiten sichergestellt: „Das müssen Aufbereitungsmittel gewesen sein, die man auf Pflanzen sprühen kann und die dort eine Art Gelschicht erzeugen.“ Die Feuerwehr habe die gefährlichen Güter mitgenommen und fachgerecht entsorgt, schildert der Naturberater.

Bedburg: Sperrmüll in einen Grünzug geworfen

Schon am Wochenende hatte bei ihm zu Hause das Telefon geklingelt. Spaziergängern war ein Riesenhaufen wilder Sperrmüll aufgefallen, den Umweltfrevler nahe der Auffahrt zur Straße zwischen Bedburg-Broich und Rath in einen Grünzug geworfen hatten: „Da lag massenweise Zeug. Es ist eine Schande, dass Menschen immer noch ihren Müll einfach achtlos in die Natur schmeißen, obwohl sie wissen, wie schädlich das ist. Jetzt muss das ganze Material aufwendig geborgen werden.“

Kaum war das geregelt, klingelte das Telefon schon wieder bei Thiemann. Gar nicht weit entfernt, im Naturschutzgebiet an den früheren Klärteichen der ehemaligen Zuckerfabrik, war anderen Spaziergängern ein schwer verletzter Graureiher aufgefallen. Das Tier war schon ganz schwach und konnte nicht mehr wegfliegen, lebte aber noch.

Benedikt Hillebrand, Mitglied beim Naturschutzbund Deutschland Rhein-Erft, versuchte noch, den Vogel zu einer Spezialklinik zu bringen, aber vergebens, wie Thiemann berichtet: „Leider ist das arme Tier noch auf der Fahrt verendet.“ Über die Ursachen für die tödlichen Verletzungen des Reihers könne man nur spekulieren, sagt Thiemann.

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