VandalismusBrühler Ehrenamtler schockiert von Zerstörung von Wegweisern

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Die hölzernen Wegweiser tragen die Inschrift Mittelmeer, Massengrab und Flughafen Köln/Bonn Abschiebeflüge. Sie stehen vor dem Rathaus.

Die von der Gruppe Seebrücke an fünf Stellen im Brühler Stadtgebiet aufgestellten Schilder wurden großenteils gestohlen oder zerstört. Vor dem Rathaus blieben die Tafeln unversehrt.

Die Aktion sollte ein Zeichen gegen die Diskriminierung von Geflüchteten setzen und auf Missstände aufmerksam machen.

Mit Enttäuschung und Ärger haben die Verantwortlichen der Brühler Gruppe der bundesweiten Bewegung Seebrücke auf die mutwillige Zerstörung von selbst gestalteten Schildern reagiert.

Die hölzernen Wegweiser waren Bestandteil einer Aktion, mit der die Initiative ihren Unmut über Diskriminierung und Rassismus gegenüber Geflüchteten sowie die nach ihrer Einschätzung falsche Asyl-Politik von Bundesregierung und Europäischer Union (EU) Ausdruck verleihen wollte. Erst am Freitag hatten die Ehrenamtler die Hinweisschilder an fünf Stellen in der Brühler Innenstadt angebracht — alles genehmigt vom Ordnungsamt.

Diebstahl am Samstag bemerkt

Sie trugen Inschriften wie „Mittelmeer Massengrab, Unterlassene Hilfeleistung“ oder „Köln/Bonn Flughafen, Abschiebeflüge“ sowie eine Kilometerangabe, um auf Orte hinzuweisen, an denen aus Sicht der Seebrücke Missstände herrschen.

„Am Samstagmorgen bin ich darüber informiert worden, dass Schilder gestohlen und kaputt gemacht worden sind“, so erklärt Ralph-Werner Jeckel, Mitglied der Seebrücke.

„Wir sind schockiert über die gewaltsame Reaktion auf unsere friedliche Aktion“, sagt er. Man habe die Sachbeschädigungen und den Diebstahl am Montag bei der Polizei zur Anzeige gebracht. In Mitleidenschaft gezogen wurden drei der fünf Wegweiser: Am Stern, an der Carl-Schurz-Straße und auf dem Balthasar-Neumann-Platz.

Noch keine Hinweise auf Täter

Nur auf dem Heinrich-Fetten-Platz und vor dem Rathaus blieb alles unversehrt. „Die Tafeln des Wegweisers am Stern konnten wir sicherstellen, sie waren aber beschädigt“, erklärt Jeckel. Auf den oder die Täter gebe es bislang keinen Hinweis. „Vielleicht war es bloß Vandalismus, aber wir können einen politischen Hintergrund nicht ausschließen“, sagt er.

Offen sei auch, ob man die Schilder ersetze oder die zerstörten Exemplare „als Mahnmal“ zeige. Die Aktion soll mit Ablauf des Oktobers enden. Die Brühler Gruppe der Seebrücke hat acht Mitglieder, die sich für die Rechte von Geflüchteten stark machen.

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