„Eier sind wie gute Weine“Hochbetrieb auf einem Hühnerhof aus Hürth – so sind die Preise

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Das Bild zeigt den Landwirt Martin Füngeling aus Hürth mit mehreren Brettern bunter Eier.

Landwirt Martin Füngeling verkauft derzeit auf seinem Hühnerhof in Hürth-Gleuel auch viele bunte Eier.

Landwirte verkaufen in diesen Tagen in den Hofläden gefärbte Eier im Hochbetrieb.

Bunte Ostereier in vielen verschiedenen Größen sind zurzeit der Renner in den Geschäften und Hofläden. So auch bei Landwirt Martin Füngeling in Gleuel. In seinem Hofladen gibt es weiße, braune und bunte Eier. In den Stallungen ist zurzeit Hochbetrieb. Schließlich zählt laut Füngeling nach Weihnachten die Osterzeit nach wie vor zu den verkaufsstärksten Zeiten im Jahr.

Gefüttert werden die Hühner mit einer hochwertigen und homogenen Futtermischung
Landwirt Martin Füngeling

Entsprechend sind alle seine sieben Ställe mit Hühnern voll belegt – mit insgesamt 14 000 Tieren im Alter von 17 Wochen bis fast zwei Jahren. Die Tiere leben in Bodenhaltung, zwei Ställe haben zudem einen Ausgang zum Wintergarten. Den öffnet der Landwirt meistens gegen 10 Uhr. Dort können die Hühner im Freien scharren und picken. „Gefüttert werden die Hühner mit einer hochwertigen und homogenen Futtermischung“, berichtet Füngeling. Ein gutes Futter sei wichtig. „Etwa 99 Prozent des Eigengeschmacks der Eier werden schließlich vom Futter bestimmt“, erklärt Füngeling.

Preise für Eier im Januar um etwa zehn Prozent angehoben

Die energiereiche und gesunde Futtermischung bekäme er alle 14 Tage geliefert. Doch Gutes hat auch seinen Preis. Im Januar musste Martin Füngeling die Preise für die Eier auf seinem Hühnerhof um etwa zehn Prozent anheben. „Die Futtermittel sind immer noch auf einem sehr hohen Preisniveau“, sagt er. Zudem sei der Mindestlohn gestiegen. Die Nachfrage nach rohen, aber vor allem nach den bunt gefärbten und gegarten Ostereiern ist trotzdem unverändert hoch.

Sein volles Aroma entwickelt ein Ei erst nach etwa zehn Tagen
Martin Füngeling

„Eier sind wie gute Weine“, verrät Füngeling ein Geheimnis. Es seien nämlich nicht die ganz frisch gelegten Eier, die besonders gut schmeckten. „Sein volles Aroma entwickelt ein Ei erst nach etwa zehn Tagen.“ Es lohne sich, diese Zeit abzuwarten. Außerdem bliebe das Eiweiß bei zu frischen Eiern an der Schale hängen.

Bunte Ostereier, aber auch braune und weiße Eier von eigenen Hühnern gibt es auch auf Gut Clarenhof in Frechen. Landwirt Victor Dünn hat dort die Preise für die Eier bereits vor etwa eineinhalb Jahren angehoben, damals um etwa zehn Prozent. Er hat Biofreilandhühner, Hühner in Freilandhaltung und in Stallbodenhaltung – insgesamt rund 26 000. Auch sie bekommen eine hochwertige Kost mit viel natürlichen Stoffen.

Ohrläppchen gegen die Farbe vor

„Das gewährleistet auch einen hohen Dotteranteil“, erklärt er. „Wir mischen das Futter auch selbst.“ Bei ihm auf dem Hof legen zwar die braunen Hühner die braunen und die weißen Hühner die weißen Eier. Ausschlaggebend für die Farbe der Eierschale sei aber nicht die Farbe des Gefieders, sondern die Farbe hinter dem Ohrläppchen. Dort liegt versteckt die Ohrscheibe der Hühner.

„Ist es hell, sind die Eier weiß, ist es dunkel, legen die Hühner braune Eier“, erklärt Victor Dünn. Hühner sind im Übrigen bereits seit mehr als 100 Jahren auf Gut Clarenhof ein bedeutender Wirtschaftszweig. „Schon mein Urgroßvater hatte Hühner“, sagt Victor Dünn.

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