Elsdorf, Kerpen und BergheimProtest gegen Kiesabbau im Rhein-Erft-Kreis hat wohl Erfolg

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Zwei Esel grasen auf einer Wiese, im Hintergrund sind Gänse zu sehen.

Die Esel und Gänse am Thorrer Wiebachhof werden nicht von einer Kiesgrube gestört werden, wenn der Regionalrat demnächst beschließen soll, dass keine neuen Kiesgruben im Gebiet des Tagebaus genehmigt werden.

Der Regionalrat wird sich wohl gegen weitere Kiesgruben im Norden des Rhein-Erft-Kreises aussprechen. So geht es jetzt weiter.

Die Befürchtungen waren groß, jetzt ein vorsichtiges Aufatmen. Jedenfalls in Heppendorf und Ahe, wo es zuletzt Proteste gegen möglicherweise weitere Kiesgruben gab. Rainer Neumann von der Initiative Heppendorfer Bürger (IHB) fühlt sich bestätigt. „Damit wäre unser Protest gegen die Kiesgrube erfolgreich.“

Auch der Aher Ortsvorsteher Winfried Kösters atmet auf: „Wir sind froh, dass die Kiesgruben vor dem Ort jetzt vermutlich nicht entstehen werden.“ Grund ist ein Beschluss, den der Regionalrat in seiner Sitzung am Freitag, 18. August (Beginn 10 Uhr in der Kölner Bezirksregierung), fassen soll und nach Lage der Dinge auch fassen wird.

Schutz der Braunkohlekommunen

„Der Regionalrat bekräftigt ausdrücklich seinen planerischen Willen, in den vom Braunkohlentagebau besonders erheblich vorgeprägten Kommunen keine BSAB (Bereiche für die Sicherung und den Abbau oberflächennaher nichtenergetischer Bodenschätze) als Neuaufschlüsse festzulegen sowie keine Reservegebiete und nur angemessene Erweiterungen vorzusehen“. Damit stehen die Chancen gut, dass Kiesgruben im Revier, für die bereits Voranfragen beim Kreis vorliegen, nicht aufgeschlossen werden.

Mehrere Abgrabungsbereiche waren noch im ersten Plan, der vor drei Jahren beschlossen wurde, ausgewiesen. So gab es Voranfragen der Kiesunternehmen, Gruben zwischen Elsdorf-Heppendorf und Bergheim-Ahe zwischen den Kreisstraßen K19 und K34; unweit des Bergheim-Thorrer Wiebachhofs; zwischen Thorr und Elsdorf-Widdendorf neben Haus Laach; am Elisenhof bei Heppendorf und an der Fuchserde bei Elsdorf-Tollhausen aufzuschließen.

Proteste gegen Kiespläne im Rhein-Erft-Kreis

Daraufhin gab es zahlreiche Proteste in Stellungnahmen zu der Offenlegung. Vor allem die Starkregenereignisse vor zwei Jahren erforderten eine konzeptionelle Anpassung des Plans, führten die Gegner an. Zunächst soll der Regionalrat jetzt den Grundsatzbeschluss als „konzeptionelles Herzstück“ fassen. Demnach sollen keine BSAB und Reservegebiete und nur angemessene Erweiterungen in vom Braunkohlentagebau „erheblich vorgeprägten Kommunen“ ermöglicht werden.

Dies sei aus „Vorsorgegründen zur Unterstützung des Strukturwandels“ erforderlich, heißt es in den Erläuterungen. Die Voraussetzung der „besonders erheblichen Vorprägung“ sei in den Kommunen Bergheim, Elsdorf und Kerpen erfüllt, teilt die Bezirksregierung auf Anfrage mit. Dort sollen kommunale Planungen und Planungsabsichten eine „schlüssigere Gewichtung“ durch die Bezirksplanung erfahren.

Nach dem Beschluss in gut zwei Wochen geht die Detailplanung im ersten Quartal des nächsten Jahres in die Offenlage. Erst danach wird das Aus für die Kiesgruben rechtsverbindlich.

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