Elf KilometerOsterwanderung in Hennef liefert abenteuerliche Abschnitte und reichlich Kultur

Lesezeit 3 Minuten
Der Abstieg von der Stachelhardt ist mit Seilen gesichert.

Der Abstieg von der Stachelhardt ist mit Seilen gesichert.

Die Osterwanderung ist eine knackige Elf-Kilometer-Runde mit reichlich Höhenmetern und abenteuerlichen Abschnitten.

Ein guter Startort ist der Wanderparkplatz an der Kreisstraße 17 im Derenbachtal, nur wenige hundert Meter nach dem Abzweig von der Bundesstraße 478 in Richtung Winterscheid. Über den munter plätschernden Derenbach, der kurz darauf in die Bröl mündet, führt der Weg ein kleines Stück nach rechts, bevor es auf der anderen Seite des Geländeeinschnitts nach oben geht. Es ist eine angenehme Steigung, mit herrlichen Ausblicken ins Bröltal.

Irgendwann wird es sanfter und schließlich ist die Römerstraße erreicht, an der Stelle einer alten Zollfeste, die durch Wälle und Gräben ganz gut auszumachen ist. Nach einem schmalen Rechtsknick zweigt der Natursteig Sieg nach links ab. Das weiße S auf blauem Grund bleibt für eine ganze Weile der Wegbegleiter. Es folgt ein uriger Wald, angenehm zu laufen, mit kleinen Schluchten und dichten Passagen.

In Neuenhof steht eine schlichte, hübsche Kapelle mit schönem Inneren

Kurz vor Oberhalberg weist die Markierung nach links. Doch während der Natursteig geradeaus nach Honscheid zieht, steigt der Osterwanderweg nach rechts in Richtung Neuenhof auf. In dem winzigen Flecken steht eine hübsche, kleine Kapelle, deren Inneres einen Blick wert ist. Kurz darauf quert ein Teerband, die Strecke geht nach rechts weiter über ein weites Hochplateau bis zur Sachelhardt.

Bei der Osterwanderung 2024 gibt es Abenteuer, ständiges Auf und Ab sowie viele Orte religiösen Gedenkens. Hier ist der überwältigende Blick von der Stachelhardt.

Bei der Osterwanderung 2024 gibt es Abenteuer, ständiges Auf und Ab sowie viele Orte religiösen Gedenkens. Hier ist der überwältigende Blick von der Stachelhardt.

Hier bietet sich eine Pause an, der Blick ins Siegtal bis hin zum Siebengebirge ist überwältigend. Unten schlängelt sich der Fluss durchs Tal, alles wirkt wie eine Spielzeuglandschaft. Nach rechts taucht wieder das Natursteig-Logo und das des Bergischen Wegs auf. Der Pfad wird schmaler und felsiger, vor allem aber steiler hinab. An den schwierigsten Passagen sind Seile angebracht, abenteuerlich und genussvoll.

Am Siegufer endet nicht nur der beinahe alpine Abschnitt, sondern auch einen Taleinschnitt, an dessen gegenüberliegender Seite geht es nach rechts über einen gut begehbaren Weg erst geruhsam, dann kräftig ansteigend hoch nach Niederhalberg. An der Straße oben folgt eine Rechts-Links-Kombination Auf dem Niederhalberg hinein in den Bödinger Weg. Der schlängelt sich hinab ins Tal des Halberger Bachs.

Das Gestüt Halberg liegt im idyllischen Tal des Halberger Baches in schöner Alleinlage.

Das Gestüt Halberg liegt im idyllischen Tal des Halberger Baches in schöner Alleinlage.

Am Gestüt Halberg, manchmal gibt es sonntags dort Kaffee und Kuchen, ist wieder Anstieg angesagt. Die Talflanke ist bewirtschaftet, Grünland und Streuobstwiesen säumen das Asphaltband hoch nach Bödingen. Kurz vor dem Ortseingang liegt die Backsteinkapelle der Familie Walterscheid. Im Ort bietet sich ein Besuch der Wallfahrtskirche Zur Schmerzhaften Mutter an.

1397 begann der Bau, schon elf Jahre später war das hochgotische Kleinod fertiggestellt. Später wurde noch ein Hochchor ergänzt. Das Marienbild von etwa 1350 neben dem Altar ist in einen Marmoraltar gefasst. Seit nunmehr 600 Jahren wird in Bödingen das Kompassionsfest gefeiert, das Mitleiden der Mutter Jesu. Der Abstecher lohnt auf jeden Fall.

Die Wallfahrtskirche Zur Schmerzhaften Mutter in Bödingen ist den kurzen Abstecher allemal wert.

Die Wallfahrtskirche Zur Schmerzhaften Mutter in Bödingen ist den kurzen Abstecher allemal wert.

Über die Straße zurück geht es nach Driesch. Im Bildstock dort sind zwei Säulen aus der Kapelle der Burg Blankenberg aufgestellt. An der scharfen Linkskurve führt der Weg steil nach unten in Richtung Bödingen. Kurz vor den Fischteichen aber heißt es nach rechts abzubiegen. An der Sohle des Hangs und neben den Weiden, durchbrochen von kleinen Aufforstungen, ist das letzte Stück ein gemütliches Auslaufen.

330 Höhenmeter auf und 320 Höhenmeter ab gilt es zu bewältigen

Irgendwann kommt der Brölbach nah heran, und dann ist es nicht mehr weit bis zur Einmündung des Derenbachs in die Bröl. Auf dem anderen Ufer ist der Parkplatz schon zu sehen. Übrigens besteht auch die Möglichkeit mit dem Bus anzureisen. Von den Haltestellen Hennef Bröl Kirche oder Hennef Bröl Dorfplatz ist die Runde über die Straße Am Steg schnell erreicht.

Sie lässt sich in beide Richtungen absolvieren. Auf den elf Kilometern sind 330 Höhenmeter auf sowie 320 Höhenmeter ab zu bewältigen. Die vorgeschlagene Richtung empfiehlt sich, der Abstieg von der Stachelhardt wird als Aufstieg zur echten Plackerei.

KStA abonnieren