3,5 Millionen Euro für UmbauLohmarer Hospiz zeigt sich mit neuen Räumen und warmen Farben

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Im Fachwerkhaus-Stil präsentiert sich der neue Anbau.

Der Anbau des Hospizes in Deesem ist fertig und wurde eingeweiht.

Der Umbau dauerte dreieinhalb Jahre. Sogar eine Straße wurde verlegt, damit das Foyer gebaut werden konnte.

Ganze dreieinhalb Jahre wurde das Elisabeth-Hospiz in Deesem saniert und erweitert. Dabei sind im Neubau vier neue Zimmer entstanden, im Altbau wurden Zimmer zusammengelegt und vergrößert.  

Der Altbau sei über dreißig Jahre alt, erzählt Heijo Hauser, Vorsitzender des Freundeskreises Elisabeth Hospiz bei der offiziellen Einweihung. „Damals hatte man andere Ansprüche. Die Räumlichkeiten waren sehr klein und die Gäste hatten kein eigenes Bad.“ Das hat sich nun geändert, zusätzlich wurden neue Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige geschaffen.

Hospiz in Lohmar: Die Straße „Ühmichbach“ musste für den Umbau weichen

Durch die heutige Eingangshalle habe früher eine Straße geführt, berichtet Dirk Bellmann, der Geschäftsführer des Hospizes. Die Straße „Ühmichbach“ musste für den Umbau weichen. Die Stadt Lohmar unterstützte das Vorhaben und tauschte die Grundstücke mit dem Hospiz, sodass das Bauvorhaben realisiert werden konnte.

Die Modernisierung begann bereits im Jahr 2017, doch wegen der Pandemie kam es zu Verzögerungen. Das Projekt wurde 2021 fertiggestellt und nach dem Ende Pandemie konnte das neue Gebäude jetzt in einem Festakt mit Musik und Besuchern eingeweiht werden.

Das Hospiz verfügt über die gesetzlich vorgeschriebene maximale Anzahl von 16 Plätzen. Deshalb wurden durch den Anbau keine zusätzlichen Plätze geschaffen. Walter Linnartz, der Vorstand des Freundeskreises, sagt: „Hier gehen wir bedingungslos auf die Wünsche der Gäste ein. Bei einem Massenbetrieb wäre das nicht möglich.“

Blick von einem Balkon mit einem gelben Sonnenschirm in den üppig-grünen Garten.

Die Zimmer mit Blick auf den Garten, der von dem Hausmeister und anderen Ehrenamtlichen gepflegt wird.

Umbau in Deesem: Das Hospiz sollte nicht nach Krankenhaus aussehen

Neben den größeren Zimmern wurden auch bessere Räumlichkeiten für das Personal geschaffen. Dazu entstand ein neues Wohnheim für die sechs Mitarbeiter, die dort ihr Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren.

Der wohnliche Charakter der Einrichtung ist Bellmann sehr wichtig. Das Hospiz solle nicht nach Krankenhaus aussehen, so der Geschäftsführer, weshalb warme Farben und Linoleumböden in Holzoptik verbaut wurden. Man wolle moderne und behindertengerechte Ausstattung vereinen.

Die Erweiterung ist ein großer Meilenstein in der Geschichte des Elisabeth-Hospizes.
Claudia Wieja, Bürgermeisterin von Lohmar

Neu ist auch der „Raum der Stille“. Der kapellenähnliche Raum mit einem integrierten Sternenhimmel soll als Rückzugsort für Bewohner und Angehörige dienen. Das Hospiz, das einst lediglich aus einem Einfamilienhaus mit vier Zimmern bestand, soll heute eine „Oase des Friedens“ sein, wie das Elisabeth-Hospiz sich selbst bezeichnet.

Die Modernisierung brachte erhebliche Kosten mit sich. Mehr als 3,5 Millionen Euro mussten gestemmt werden. Zuschüsse für den Umbau gab es unter anderem von der „Deutschen Fernsehlotterie“. Der hohe jährliche Finanzierungsbedarf des Hospizes im Alltagsbetrieb wird durch Mitgliederbeiträge und Spenden gedeckt.  

Lohmars Bürgermeisterin Claudia Wieja betonte, dass das Lohmarer Hospiz „eine große Bedeutung“ habe und es ein „wahrer Schatz für unser aller Gemeinschaft“ sei. „Die Erweiterung ist ein großer Meilenstein in der Geschichte des Elisabeth-Hospiz“, so Wieja.

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