KlimaschutzSo will der Flughafen Köln/Bonn sauberer werden

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Solarmodule am Airport Köln

Solarmodule am Flughafen Köln/Bonn

Flughäfen gelten wie alle Infrastruktureinrichtungen als erhebliche CO₂-Emittenten und Energieverbraucher. Der Airport Köln/Bonn investiert nun Millionen Euro, um sauberer zu werden.

Flughäfen als große Infrastrukturgebäude verbrauchen Unmengen Energie und emittieren Klimagase. Die Luftfahrtbranche arbeitet an synthetischem Kerosin, was heute aber noch Zukunftsmusik ist.

Der Flughafen Köln/Bonn selbst versucht mittlerweile, Energieverbrauch und Schadstoffemissionen zu verringern und investiert Millionen. Ein Überblick:

Solar-Anlagen

Auf insgesamt vier Frachthallen und Verwaltungsgebäuden auf dem Flughafengelände lässt der Airport seit Februar 2023 sukzessive sogenannte Aufdach-PV-Anlagen anbringen, die insgesamt eine installierte Höchstleistung von etwa 2,6 Megawatt-Peak (MWp) haben. Damit könnten umgerechnet fast 600 Einfamilienhäuser ein Jahr lang mit Strom versorgt werden. Dafür investiert der Flughafen nach eigenen Angaben 2,5 Millionen Euro.

„Der Ausbau regenerativer Energie ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität“, sagt Flughafenchef Thilo Schmid. „Wir kommen damit unserem Ziel, spätestens 2045 klimaneutral zu sein, ein Stück näher“, so Schmid weiter.

Elektro-Busse

Der Kölner Flughafen hat drei neue Gelenk­busse mit Elektroantrieb angeschafft, die seit März zur Flotte des Airports gehören. Es sind die ersten Elektro-Gelenkbusse, die der Hersteller MAN an einen deutschen Flughafen ausgeliefert hat. Die Fahrzeuge werden auf dem Vorfeld eingesetzt und bringen dort Reisende aus den Terminals vor dem Start zu Flugzeugen oder holen sie nach der Landung an den Maschinen ab.

Die E-Gelenkbusse bieten Platz für rund 100 Passagiere. Für die nötige Kraft sorgen zwei elektrische Zentralmotoren an der zweiten und dritten Achse des Fahrzeugs. Im Gegensatz zu Elektromotoren nahe der Radnaben können diese einfacher gewartet werden. Der Airport hat die drei E-Gelenkbusse, die jeweils rund 700.000 Euro kosten, für fünf Jahre geleast.

Sparsamere Beleuchtung

Am Kölner Airport werden auf der Abflugebene in Terminal 2 seit März Schritt für Schritt die bisherigen Deckenlampen durch neuartige LED-Bänder ersetzt. Mit der neuen Beleuchtung werden laut Flughafen pro Jahr knapp 40.000 Kilowattstunden Strom und mehr als 19 Tonnen C02 eingespart. Das Projekt dauert voraussichtlich bis Ende des Jahres, die Investitionen liegt bei rund 900.000 Euro.

Diesel aus erneuerbaren Rohstoffen

Am Flughafen tankt der dieselbetriebene Teil des Fuhrparks seit August erneuerbaren HVO-Diesel. HVO sind Hydrotreated Vegetable Oils, also ursprünglich hydrierte Pflanzenöle, bei deren Herstellung nur noch Rest- und Abfallstoffe zum Einsatz kommen und kein Rohstoff extra angebaut wird. Allein in Köln/Bonn werden so fast 3000 Tonnen CO2 im Jahr eingespart. (red)

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