„Wo steht Köln?“Die Verkehrswende ist noch ein weiter Weg

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Autos in Köln

Köln steht mit Blick auf die Verkehrswende noch am Anfang.

Zum Abschluss des Jahres und der KStA-Serie „Wo steht Köln“ bewerten wir die Entwicklung in verschiedenen Bereichen. Beim Thema Verkehr gibt es Licht und Schatten.

Die Verkehrswende ist ein zähes Projekt. Im vergangenen Jahr ist die Stadt einige schnelle und gut sichtbare Schritte gegangen, hat etwa die Deutzer Freiheit und die Ehrenstraße zu autofreien Zonen gemacht und einen Verkehrsversuch auf der Venloer Straße in Ansätzen gestartet, mit dem nur noch Tempo 20 erlaubt sein soll.

Bei einigen weiteren Projekten, die die Grünen gerne umgesetzt hätten, eine autofreie Kitschburger Straße etwa und eine Deutzer Drehbrücke nur für Fußgänger und Radfahrer, funkte die CDU dazwischen, teilweise im Verbund mit SPD und FDP. Die kleinteiligen Diskussionen im Verkehrsausschuss zeigen, wie lang der Weg noch ist zu neuen Weichenstellungen und gangbaren Alternativen für Menschen, die bislang auf ihr Auto angewiesen sind, oft auch aus guten Gründen.

Im vergangenen Jahr ist klar geworden, dass es beim Anwohnerparken einen Quantensprung geben wird: Bis zu 600 Euro pro Jahr scheinen denkbar. Für einige Politikerinnen und Experten zu wenig, um den Straßenraum schnell genug von Autos zu befreien, für manch einen Kölner zu viel, um über die Runden zu kommen. Die Frage, wie die ökologisch notwendige Verkehrswende mit begrenzten finanziellen Mitteln schnell und dennoch sozial verträglich umgesetzt werden kann, wird auch im kommenden Jahr die Diskussionen im Stadtrat prägen.

Bei den verkehrlichen Großprojekten, die aktuell stagnieren, müssen dann Entscheidungen her: Ausbau der Ost-West-Achse durch die Innenstadt mit oder ohne Tunnel? Wie kann eine radikale Umgestaltung des Barbarossaplatzes zugunsten des umweltfreundlichen Verkehrsverbundes aussehen? Und vor allem: Wie kommt die Stadt endlich in die Umsetzungsphase? Geschafft ist die Verkehrswende noch längst nicht. 


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