Boeing 747-8 im VideoLufthansa-Jumbo setzt hart auf Landebahn auf – und muss durchstarten

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Spektakuläre Aufnahmen zeigen das „Touch and Go“-Manöver der Lufthansa-Maschine, die in Frankfurt gestartet war und 326 Fluggäste an Bord hatte. 

Eine Boeing 747-8 der Lufthansa ist am Internationalen Flughafen in Los Angeles (LAX) durchgestartet, nachdem der Jumbo zweimal hart auf der Landebahn aufgesetzt war. Rund zehneinhalb Stunden war die Boeing mit der Registrierung D-ABYP am 23. April von Frankfurt aus in Richtung Los Angeles kommend in der Luft, ehe sie das erste Mal zur Landung ansetze. 

Boeing 747-8: Lufthansa-Flugzeug startet nach Aufprall auf Landebahn durch

Videoaufnahmen, zufällig von einem Hobbyfilmer während eines Livestreams festgehalten und auf dem Youtube-Kanal „Airline Videos“ hochgeladen, zeigen den Landeversuch. Dabei ist deutlich zu sehen, wie die Lufthansa-Maschine unsanft auf der Landebahn aufsetzt, durch den ungewöhnlich harten Aufprall entsteht kurzzeitig Rauch an den Rädern. Das Flugzeug verliert infolge des harten Aufpralls wieder Bodenkontakt und setzt wenige Momente später erneut auf dem Asphalt auf. Schließlich entscheiden sich die Piloten, durchzustarten.

Ein solcher Vorfall wird in der Fliegersprache als „Touch and Go“ bezeichnet. Gemeint ist hiermit das Flugmanöver eines Flugzeuges mit Aufsetzen des Fahrwerkes und anschließendem Durchstarten ohne Stillstand. Das Abbrechen des Landeversuchs dient in solchen Fällen der Sicherheit.

Lufthansa bestätigt unsanfte Landung von Boeing 747-8 mit 326 Fluggästen

Der Filmer kommentiert die Szene auf seinem Channel hörbar erregt. „Ohh, wow, er startet durch. Heiliger Strohsack. Wow! Ich glaube, das war die härteste Landung, die wir je aufgezeichnet haben“, ist zu hören. Das Video wurde innerhalb eines Tages knapp 50.000 Mal aufgerufen.

„Beim Flug LH 456 am Dienstag, 23. April, von Frankfurt nach Los Angeles ereignete sich eine härtere Landung“, bestätigt ein Sprecher von Lufthansa auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ den Vorfall. Verletzt worden sei niemand, heißt es in der Stellungnahme. Es habe sich um einen Ausbildungsflug gehandelt, bei dem 326 Fluggäste und 19 Crewmitglieder an Bord gewesen seien. 

Lufthansa-Boeing nach Zwischenfall in Los Angeles untersucht – Konzern spricht von „Ausbildungsflug“

Wie Flugdaten des Branchendienstes „Flightradar24“ zeigen, drehte die Boeing 747-8 in der Folge über dem Pazifik eine scharfe Rechtskurve, flog über Santa Monica zurück Richtung Los Angeles Zentrum und flog dann erneut eine 180-Grad-Kurve, um wieder Kurs auf den International Airport zu nehmen. Die zweite Landung – auch sie ist in den Aufnahmen von „Airline Videos“ zu sehen – verlief schließlich reibungslos. Das Flugzeug landete mit 23 Minuten Verspätung in der kalifornischen Metropole.

Größere Schäden sind durch den unsanften Aufprall auf der Landebahn offenbar nicht entstanden, „Nach der Bewertung durch die Cockpitcrew, einer Rücksprache mit der Technik vor Ort und in Frankfurt sowie einer ersten Sichtkontrolle flog das Flugzeug zurück nach Frankfurt. Dort wird es einer zusätzlichen Kontrolle unterzogen“, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung der Lufthansa auf Anfrage dieser Zeitung.

Auch wenn das Video spektakulär aussieht: Manöver wie ein „Touch and Go“ kommen immer wieder vor und werden von Pilotinnen und Piloten laut dem Branchenportal „Aerotelegraph“ in der Ausbildung und im Simulator regelmäßig trainiert.

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