Interimslösung in Bad MünstereifelFeuerwehr zieht übergangsweise in Halle von Auto Heinen

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Ein Stoppschild ist an einer Brücke angebracht, darüber hängt ein Schild mit der Aufschrift Feuerwehr. Im Hintergrund ist das Feuerwehrgerätehaus von Bad Münstereifel zu sehen.

Abriss ab Mitte 2025: Bis Mitte 2028 soll ein neues Feuerwehrgerätehaus an der Kölner Straße entstehen.

Bei der Flut wurde das Feuerwehrgerätehaus in Bad Münstereifel stark beschädigt. Ein Neubau kann frühestens Mitte 2028 bezogen werden.

Die Löschgruppe Bad Münstereifel soll übergangsweise in eine Halle von Auto Heinen am Bendenweg ziehen. Eine weitere Interimslösung soll nahe der bisherigen Wache, auf dem Grundstück Kölner Straße 12 direkt neben dem Feuerwehrparkplatz, entstehen, damit alle Hilfsfristen eingehalten werden können. Im Anschluss wird das bei der Flut stark beschädigte Feuerwehrgerätehaus jenseits der Erft abgerissen und neu errichtet.

So stellte es Ronny Großer, Projektleiter Wiederaufbau vom Unternehmen C&E Consulting und Engineering aus Chemnitz, dem Feuerwehrausschuss vor.

Wirklich schnell geht beim Wiederaufbau fast nichts

Rainer Jansen (CDU) bat um schnelles Handeln. „So wie die Feuerwehr da unten haust, muss das Projekt Priorität haben“, sagte er und meinte das aktuelle Feuerwehrgerätehaus. Doch eines hat man in Sachen Wiederaufbau mittlerweile gelernt: Wirklich schnell geht fast nichts. Voraussichtlich ab Mitte 2025 könnte die Feuerwehr die beiden Interimslösungen nutzen. Solange muss sie noch ausharren. „Der Bauantrag dauert etwa zwei bis drei Monate, danach folgt die Bauplanung. Das zweite Quartal 2025 ist realistisch“, sagte Großer.

Am Bendenweg liegt die Halle, die bis zur Flut von Auto Heinen genutzt wurde.

Die große Interimslösung: In diesem Hallenkomplex von Auto Heinen am Bendenweg soll die Feuerwehr übergangsweise unterkommen.

Gut neun Millionen Euro wurden über die Wiederaufbauhilfe bewilligt. Wie der Neubau der Feuerwache aussehen soll, wird noch mit der Löschgruppe besprochen. Klar ist aber, dass auf dem gesamten Gelände einiges geschehen muss und wird. So soll für die Feuerwehr eine neue Brücke über die Erft, ungefähr auf Höhe des Bahnhofs, errichtet werden, die zu den Parkplätzen für die Einsatzkräfte nördlich der Feuerwache führt.

Das Haus Kölner Straße 12 muss abgerissen werden

Der Hang zur Landesstraße 194 muss gesichert werden, die Stützmauern an der Erft vor dem Gerätehaus müssen instandgesetzt werden. Auch die Brücke für die ausrückenden Einsatzkräfte neben der Stadtbücherei muss instandgesetzt werden. Außerdem erfolgt der Abriss des Hauses Kölner Straße 12 und schließlich auch, wenn die Interimslösungen bezogen worden sein wird, der Abriss des bisherigen Feuerwehrgerätehauses.

Der von Ronny Großer vorgestellte Zeitraum sieht vor, dass ab Jahresbeginn 2024 die Planungen für all diese Projekte starten. „Einige Maßnahmen sind an den Abbruch gekoppelt“, erklärt Großer. Im besten Fall kann die Feuerwehr im Jahr 2028 ihr neues Domizil beziehen. Es soll nach Mindeststandards errichtet werden und 1600 Quadratmeter Fläche bieten. „Wenn es zukunftsorientierter sein soll, reden wir auch von mehr als 2000 Quadratmetern“, so Großer.

Bezug der Interimslösungen voraussichtlich Mitte 2025

Der genaue Zeitplan sieht vor, dass die große Interimslösung bei Auto Heinen (auf knapp 800 Quadratmetern) und das „Mini-Interim“ an der Kölner Straße im zweiten Quartal 2025 bezogen werden können, die Dauer für die reinen Umbauarbeiten schätzt Großer auf rund vier Monate. Dann erfolgen die Rückbauarbeiten des jetzigen Gerätehauses. Ende 2025 soll dieses, nach etwa drei Monaten Abrissdauer, dem Erdboden gleichgemacht worden sein.

Das Haus an der Kölner Straße, das direkt neben dem Feuerwehrparkplatz liegt, wird abgerissen.

Die Mini-Interimslösung: Um Hilfsfristen einzuhalten, soll dieses Haus abgerissen werden und für eine Übergangslösung Platz machen.

Bis Mitte 2026 sollen dann der Hang gesichert und die Erftstützmauern instandgesetzt sein. Beides dauert jeweils fünf bis sechs Monate und kann parallel erfolgen. Die Arbeiten an den beiden Brücken sollen Anfang 2027 abgeschlossen sein und sind mit 16 bis 18 Monaten Bauzeit veranschlagt. Der Bau des neuen Gerätehauses soll Mitte 2028 nach 18 bis 24 Monaten Bauzeit abgeschlossen sein.

Unfallkasse fordert getrennte Zufahrt für Feuerwehr und Rettungsdienst

Für die Interimslösung bei Auto Heinen hat die Unfallkasse Vorgaben gemacht. Insgesamt gibt es vier Hallen mit Größen von zweimal 775, einmal 885 und einmal 1685 Quadratmetern Fläche. Außen ist eine getrennte Zufahrt für Feuerwehr und Rettungsdienst zu ermöglichen, die Wegeführung muss kreuzungsfrei hergestellt werden. Es muss eine Außenbeleuchtung geben und auf dem Pflaster darf es keine Stolperfallen geben.

Die Halle bietet Platz für vier Feuerwehrfahrzeuge und einen Rettungswagen. Eine Abgasabsauganlage ist erforderlich, genauso ein Rammschutz zwischen dem Bereich für die Fahrzeuge und der Schwarz-Weiß-Umkleide. Fahr- und Laufwege müssen eindeutig markiert werden, Gefahrenstoffe im Außenbereich gelagert werden. Ein Sanitärbereich sei im Obergeschoss möglich. Laut Bauamt muss eine Trennung zu den nicht genutzten Bereichen der Halle erfolgen.


Erst nach der Genehmigung für Garage kommt der Geländewagen

Bereits Ende September hatte der Stadtrat beschlossen, dass die Löschgruppe Mutscheid ein Geländefahrzeug erhält. Drei Wochen zuvor hatte die CDU im Feuerwehrausschuss angemerkt, dass allerdings eine Unterstellmöglichkeit für das Fahrzeug fehle.

Auch in der jüngsten Sitzung des Feuerwehrausschusses wurde das thematisiert. Eigentlich sollte nur über das Leistungsverzeichnis des Autos, also dessen Ausstattung und Konfiguration, entschieden werden. Die CDU beantragte allerdings, dass das Fahrzeug erst dann bestellt werden solle, wenn die Genehmigung der Unfallkasse für die Garage in Mutscheid vorliege. „Wir wollen nicht noch mal so etwas erleben wie in Nöthen“, erklärte Bernhard Ohlert. Dort konnte die Fahrzeughalle nicht so umgebaut werden, wie von der Unfallkasse gefordert, und musste erweitert werden.

Dann müssen wir auch neu ausschreiben. Das Fahrzeug haben wir dann nicht vor Juni.
Kurt Reidenbach

Für Kämmerer Kurt Reidenbach war klar, dass die Haushaltsmittel in Höhe von 34.000 Euro dann voraussichtlich ins Jahr 2024 verschoben werden müssen. Weitere 36.000 Euro stammen aus der Wiederaufbauhilfe. „Dann müssen wir auch neu ausschreiben. Das Fahrzeug haben wir dann nicht vor Juni“, so Reidenbach. Die Grünen sahen deshalb eine Dringlichkeit. Reidenbach stimmte zu: „Wir sind froh um alles, was wir jetzt schon abwickeln können.“

Mit den Stimmen der UWV erhielt der CDU-Antrag eine knappe 8:6-Mehrheit, wobei sich die CDU auf einen Kompromissvorschlag einließ: Die Stadt darf mit der Ausschreibung umgehend beginnen, sobald eine positive Antwort auf die Bauvoranfrage in Mutscheid vorliege. Die Verwaltung versucht nun, diese bis zur Ratssitzung am 12. Dezember zu erwirken.

Die Unfallkasse habe mündlich keine Einwände gegen die Pläne der Stadt, teilte Mitarbeiter Bernd Schürgens mit. Es gehe nur um eine Unterstellmöglichkeit mit Strom für das Licht.

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