Angebot reaktiviertBlankenheimer Waldlehrpfad soll Kinder ansprechen

Lesezeit 3 Minuten
Drei Männer und drei Frauen stehen in Freizeitkleidung im Wald an einem Informationsschild, auf dem „Kleine Baumkunde“ steht. Im Hintergrund sind Bäume und Blätter zu erkennen.

Sind gespannt, wie der neu gestaltete Waldlehrpfad vom Publikum angenommen wird (von links): Initiator Michael Hermanns, Grafikerin Judith Maur, Bürgermeisterin Jennifer Meuren, Forstamtbetriebsleiter Martin Ritterbach, Baumkontrolleur Hubertus Falkenberg und Touristikern Christina Gier.

Der 30 Jahre Waldlehrpfad oberhalb des Freilinger Sportplatzes ist schon zwei Mal verfallen. Nun wagt die Gemeinde einen dritten Versuch.

Auf 38 Tafeln entlang eines zwei Kilometer langen Waldlehrpfades können Interessierte sich jetzt über Baumarten, ihre besonderen Merkmale und anderes mehr informieren. Der Weg oberhalb des Freilinger Sees wurde nach jahrelanger Vernachlässigung neu gestaltet. Es gibt auch einige „Bäume des Jahres“ zu entdecken.

Zu denen führt entlang der Strecke das Blankenheimer Maskottchen „AHRtur“, das als Sympathieträger auf den Hinweistafeln entlang des Weges vor allem die Kinder ansprechen soll.

Blankenheimer Waldlehrpfad zweimal verfallen

Waldlehrpfade sind ein anerkanntes Mittel der Waldpädagogik. Der oberhalb des Sportplatzes von Freilingen ist der Einzige im Gemeindegebiet, und er bestand eigentlich schon seit 30 Jahren. „Doch er wurde vernachlässigt, verfiel, wurde vor zehn Jahren kurz reaktiviert und verfiel wieder“, so Martin Ritterbach, technischer Betriebsleiter des Forstbetriebs der Gemeinde Blankenheim, beim Kurzrundgang.

Offenbar gab es ein anhaltendes Desinteresse an der Waldbaumkunde. Dabei ist die Strecke unter Joggern aus und um Freilingen herum als Laufweg bekannt und wird auch eifrig genutzt.

Weg in Freilingen informiert über heimische Baumarten

Ausgewählt wurden für die von der Diplom-Designerin Judith Maur gestalteten 38 Tafeln „überwiegend heimische Baumarten“, so Ritterbach. Einige mittlerweile „eingewanderte Baumarten“ im Eifelwald kommen hinzu. Wo welches Schild steht, entschied dann Baumkontrolleur Hubertus Falkenberg. Der Fachmann fürs Gehölz ist auch Mitarbeiter des Bauhofs der Gemeinde, die die Beschilderung erstellt hat.

Die Schilder selbst sind aus Alu-Dibond, Halterung und Pfosten aus recyceltem Kunststoff, die Rahmen einer Übersichtstafel am Zugang zum Waldlehrpfad, auf der als „Kleine Baumkunde“ allgemein Wissenswertes zum Thema erläutert wird, aus widerstandsfähiger Douglasie. Zu finden ist der Einstieg in den Lehrpfad ungefähr 200 Meter oberhalb des Sportplatzes von Freilingen, wo auch ein Parkplatz ist, an einer Abbiegung von der Straße hoch zum Feriendorf. Ein Hinweisschild soll noch angebracht und eine Sitzbank – die Spende einer Freilingerin – am Wegesrand aufgestellt werden.

Zusätzliche Infos über QR-Codes

Alle botanischen Namen der Baumarten sind auf den Tafeln zu finden. Vertreten sind unter anderem Pinus Sylvestris (Waldkiefer), Weißtanne, Nordmanntanne und Esche. Letztere Baumart ist eifelweit vom Eschentriebsterben bedroht. Wer es nicht weiß, wird kaum die eine von der anderen Baumart unterscheiden können. Es sei denn, es ist eine Birke, die leicht an der weiß-grauen Färbung ihrer Rinde erkennbar ist.

Neben dem, was vor Ort beschrieben ist, kann man über einen QR-Code zusätzliche Informationen über die einzelnen Bäume im Internet nachlesen. Bei der Robinie zum Beispiel kommt hinzu, dass sie aus Sicht von Förster Ritterbach auch für den „Wald der Zukunft“ steht. Der wird mit Blick auf den Klimawandel weniger Monokulturen und mehr Mischwald haben. Die Robinie gilt dabei als besonders robust.

Flyer zum Blankenheimer Waldlehrpfad geplant

Einen Überblick über den Waldlehrpfad in gedruckter Form wird es bald in Form eines Flyers geben, den die IG Feriendorf Freilinger Bruch, deren Gelände oberhalb des Waldlehrpfades liegt, finanzieren will, berichtete Michael Hermanns. Er sei auch „2021 der eigentliche Initiator“ der Neugestaltung des Waldlehrpfades gewesen, so Blankenheims Bürgermeisterin Jennifer Meuren.

6000 Euro kostete das Projekt insgesamt, 4800 Euro übernahm die Naturparkförderung, den Rest die Gemeinde Blankenheim als Eigenanteil. Nun bleibt abzuwarten, wie das Bildungsangebot im dritten Anlauf vom interessierten Publikum angenommen wird. Für Kinder am besten spielerisch und vielleicht über ein kleines Gewinnspiel: Wo stehen die „Bäume des Jahres?“ Erkennbar sind sie an Logos auf den entsprechenden Standorttafeln. Die Idee nahm Christina Gier, Touristikerin in der Verwaltung der Gemeinde Blankenheim, schon mal zu Protokoll.

KStA abonnieren