VerzögerungWohnmobilhafen Mechernich geht später als geplant an den Start

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Das Symbolbild zeigt zwei Wohnmobile im Herbst 2023 auf dem Wohnmobilstellplatz in Schleiden-Gemünd.

Bis in Mechernich die ersten Wohnmobile vor Anker gehen können, wird es noch ein Weilchen dauern: In Kürze soll jedoch mit den Bauarbeiten begonnen werden.

Ursprünglich war geplant, dass bereits in diesem Herbst die ersten Besucher den Mechernicher Wohnmobilhafen nutzen können.

Beim Bau des geplanten Wohnmobilhafens in der Nähe des Mühlenparks zwischen Mechernich und Kommern ist es zu einer Verzögerung gekommen: Ursprünglich sollten bereits im Herbst dieses Jahres die ersten Wohnmobile auf dem Gelände an der Elisabethhütte „vor Anker gehen“.

Früher standen auf dem Gelände gegenüber der Einfahrt zum Mühlenpark-Parkplatz an der B477 Notunterkünfte für Asylsuchende. Bis Wohnmobil-Reisende die Stellplätze nutzen können, wird es allerdings noch ein Weilchen dauern. 

„Der Auftrag für den Bau ist inzwischen erteilt worden“, sagte Mechernichs Beigeordneter Thomas Hambach auf Anfrage dieser Zeitung: „Die Arbeiten sollen in Kürze beginnen.“ Angst, dass es wegen Eis und Schnee zu einer weiteren Verzögerung bei den Bauarbeiten kommt, hat Hambach, der auch Geschäftsführer der Freizeit Mechernich GmbH ist, die den Wohnmobilhafen betreiben wird, nicht: „Es sind keine Tiefbauarbeiten mehr notwendig, daher gehe ich davon aus, dass wir gut und schnell vorankommen werden.“

Abwasserbeseitigung führte zu Verzögerung beim Bau

Fragen bei der Abwasserbeseitigung hätten unter anderem dazu geführt, dass der ursprüngliche Zeitplan nicht habe eingehalten werden könne, erklärte Hambach weiter. „Ich bin selbst kein Wohnmobilist“, so Hambach: „Daher habe ich erst lernen müssen, dass man beim Abwasser von Wohnmobilen zwischen Grauwasser und Schwarzwasser unterscheiden muss.“ 

Das Grauwasser, das beispielsweise beim Duschen oder Spülen anfalle, könne über die normale Kanalisation entsorgt werden, an die das Gelände an der Elisabethhütte bereits seit der Nutzung für Asylsuchende angeschlossen ist.

„Die Abwässer der Chemie-Toiletten gelten hingegen als Schwarzwasser und dürfen nicht in die normale Kanalisation gelangen“, so Hambach weiter. Dafür müsse eine Entsorgungsstation mit einem Sammelbehälter eingerichtet werden.

In Mechernich entstehen 36 neue Wohnmobilstellplätze

Hambach betonte, dass man die Zeit für Vorarbeiten genutzt habe: „In Eigenregie hat die Stadt bereits die erforderlichen Leerrohre für Strom- und Netzwerkkabel zu den Wohnmobilstellplätzen verlegt.“ Wasseranschlüsse seien auf dem Gelände ebenfalls vorhanden. Die Fläche muss nur noch einmal planiert und geschottert werden.

An den eigentlichen Standplätzen werden dann noch die Anschlusssäulen für Strom und Wasser installiert, sagte Hambach. Klarheit besteht inzwischen auch über die Anordnung der Stellplätze auf dem Gelände: „Es wird vier Parkreihen mit insgesamt 36 Wohnmobilstandplätzen geben“, so Hambach.

Die Stadt Mechernich investiert über die Freizeit Mechernich GmbH, zu der auch die Eifel-Therme Zikkurat in Firmenich gehört, insgesamt rund 300.000 Euro in den Bau des Wohnmobilhafens an der B477. Über das Projekt wird bereits seit mehreren Jahren nachgedacht – es sollte ursprünglich bereits im Jahr 2021 begonnen werden. Das beauftragte Planungsbüro aus Bad Neuenahr-Ahrweiler war jedoch selbst massiv vom Hochwasser im Juli 2021 betroffen und stellte der Mechernicher Politik daher erst im vergangenen Jahr die Pläne vor.

„Wir werden ein Online-Portal für die Standplatz-Buchung einrichten“, so Hambach. Die mit modernster Technik ausgestattete Schranke an der Einfahrt zum Gelände erkenne die Nummernschilder und lasse die Besucher hineinfahren. Der Personalbedarf vor Ort werde dadurch minimiert.

Bei den Kosten pro Übernachtung orientiert man sich in Mechernich an den Tarifen vergleichbarer Plätze in der Nachbarschaft, etwa in Nettersheim oder in Schleiden-Gemünd. „Eine Übernachtung wird etwa 12 bis 14 Euro kosten, das steht noch nicht genau fest“, so Hambach.

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