WohncontainerStadt Rösrath will Unterkunft für Geflüchtete am Pestalozziweg

Lesezeit 2 Minuten
Die Rösrather Stadtverwaltung will Container für Flüchtlinge am Pestalozziweg aufstellen, hinter den Bäumen am Abzweig Kammerbroich.

Die Rösrather Stadtverwaltung will Container für Flüchtlinge am Pestalozziweg aufstellen, hinter den Bäumen am Abzweig Kammerbroich.

Die Rösrather Stadtverwaltung will Wohncontainer für Flüchtlinge am Pestalozziweg aufstellen. Die Kommunalpolitik entscheidet am 15. April.

Auf der Suche nach einem Standort für die geplante Flüchtlingsunterkunft in Containern hat sich die Stadtverwaltung inzwischen festgelegt: Sie schlägt dafür ein städtisches Grundstück am Pestalozziweg vor, nahe dem Abzweig zur Straße Kammerbroich. Damit hat sie tatsächlich eine Fläche am Rand der Wahner Heide ausgewählt, wie bereits absehbar war. Über den schriftlichen Vorschlag der Verwaltung soll die Kommunalpolitik am Montag, 15. April, im Planungsausschuss entscheiden (ab 18 Uhr im Bürgerforum Hoffnungsthal).

Neben dem Grundstück am Pestalozziweg, auf dem Wohncontainer aufgestellt werden sollen, sind in dem Beschlussvorschlag acht weitere Flächen genannt – bei diesen sind aber jeweils Gründe angeführt, die gegen eine Nutzung sprechen. Zu dem Grundstück am Pestalozziweg hingegen erklärt die Verwaltung ausführlich, warum sie als Container-Standort in Frage kommt. So wurde unter anderem die Lärmbelastung geprüft, die zum Scheitern der zuvor favorisierten Fläche an der Brander Straße, direkt neben der Autobahn A 3,  führte (wie berichtet).

Schallschutz ist möglich

Bei dem Grundstück am Pestalozziweg ist die Autobahn zwar auch nicht sehr weit entfernt, aber eine schallgutachterliche Untersuchung hat ergeben, dass durch bauliche Maßnahmen wie Schallschutzfenster und doppelte Container-Wände die geltenden Vorgaben zum Lärm einzuhalten sind.

In Sachen Naturschutz ist eine Nutzung des Grundstücks am Pestalozziweg ebenfalls möglich, die Stadt hat sich mit der Unteren Naturschutzbehörde beim Rheinisch-Bergischen Kreis abgestimmt. Außerdem wird angeführt, dass die Umgebung des Grundstücks „durch Wohnbebauung bereits geprägt“ sei – sie also nicht fernab von Nachbarn liege, was bei der Fläche in der Brander Straße kritisiert wurde.

Die Container-Unterkünfte werden mit der notwendigen Infrastruktur ausgestattet.

Die Container-Unterkünfte werden mit der notwendigen Infrastruktur ausgestattet.

Bei weiteren städtischen Grundstücken, die zuletzt in der Diskussion waren, nennt die Stadtverwaltung jeweils Gründe, um deren Nutzung als Container-Standort abzulehnen. Bei zwei Flächen in der Straße May bestehe ein Pachtvertrag, bei einer davon sei zudem die Erschließung sehr zeitaufwendig und teuer. Bei der Freifläche am Kirchweg in Forsbach, genannt „Heidchenwiese“, rät die Verwaltung wegen der dort geplanten 15 Einfamilienhäuser ab, wofür es bereits einen rechtskräftigen Bebauungsplan gibt. Eine Fläche am Pannensiefen in Rösrath-Mitte scheidet aus, weil sie für den Bedarf der Feuerwehr vorgesehen ist: Um sie zu nutzen, müsste der Bebauungsplan geändert werden, was ein bis zwei Jahre dauern würde.

Die Verteilung von Geflüchteten im ganzen Rösrather Stadtgebiet, die von der Bürgerinitiative „Heidefreunde“ gefordert wurde, erfolgt damit offenbar nicht. Karl Opfer von der Bürgerinitiative reagiert daher zurückhaltend. Dass die „Heidchenwiese“ nicht in Betracht gezogen werde, habe ihn „ein bisschen verwundert“. Denn neben den geplanten Einfamilienhäusern sei dort noch viel Platz.

KStA abonnieren