Nachfrage ist hochSchlaflabor soll schon im April ins Krankenhaus nach Bedburg kommen

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Ein altes Krankenhaus mit einem neuen Anstrich in Grün und Grau.

Das Bedburger Krankenhaus St. Hubertus stellt sich neu auf und erhält unter anderem ein Schlaflabor.

Das Schutzschirmverfahren läuft seit Februar, nun gibt es erste Änderungen im Bedburger Krankenhaus.

Noch nicht eingerichtet und doch schon heiß begehrt: Das Schlaflabor, das bei der finanziellen Sanierung des Bedburger Krankenhauses helfen soll, wird bereits im April eingerichtet. Und die Nachfrage von Patienten nach Plätzen ist offenbar da.

Das teilte der Ärztliche Leiter und Chefarzt der Chirurgie am Hubertusstift, Dr. Anton Rausch, mit. „Der Bedarf bei Patienten ist so groß, dass noch vor Eröffnung der Station 2, die zunächst sechs Betten vorhält, alle Plätze belegt sind“, sagt Rausch. „Wir sind deshalb zuversichtlich, dass langfristig Angebot und Bedarf sinnvoll aufeinandertreffen.“

Geriatrische Abteilung ist für Bedburg noch nicht in trockenen Tüchern

Leiten soll das Labor der gebürtige Bergheimer Dr. Michael Feld. Er verantwortet bereits das Schlaflabor im St.-Katharinen-Hospital in Frechen. Das Bedburger Krankenhaus befindet sich derzeit in einem Schutzschirmverfahren, in dem das Haus umstrukturiert und zukunftsfähig gemacht werden soll.

Noch nicht ganz in trockenen Tüchern ist nach Angaben der Geschäftsleitung die geriatrische Sektion für besonders gebrechliche Menschen. „Auch hier erkennen wir großen Bedarf im Sinne einer Krisenintervention bei älteren morbiden Patienten“, sagt Tanja Bude von der Geschäftsführung, die seit Ende 2023 verantwortlich für das Bedburger Krankenhaus ist.

Die Abteilungen Notfallambulanz, Endoprothetik, Innere und Chirurgie sollen laut Rausch in vollem Umfang erhalten bleiben. Das orthopädische Team habe sogar Zuwachs erhalten.

„Dr. Arjan Mullahi wird unser orthopädisches Team ergänzen und seine Expertise als erfahrener Spezialist unter anderem insbesondere bei Erkrankungen im Schulterbereich einsetzen“, sagt Rausch. Erfreulich sei, dass die mehrfach von der AOK als erfolgreich ausgewiesene Endoprothetik-Abteilung mit hervorragendem Ergebnis rezertifiziert worden sei.

Krankenhaus mit 180 Ärzten und Krankenpflegern

Das Bedburger Krankenhaus mit seinen 180 Ärzten und Krankenpflegern war nach einem wirtschaftlich schlechten Jahr 2023 in schwieriges Fahrwasser geraten, die Geschäftsführung hatte im Februar ein sogenanntes Schutzschirmverfahren eingeleitet – mit dem Ziel, das Krankenhaus langfristig wieder auf sichere Beine zu stellen.

Die Gründe für die schwierige Situation seien vielfältig, betont das Krankenhaus. „Gut 90 Prozent aller Krankenhäuser in Deutschland arbeiten aktuell defizitär“, sagt Chefarzt Rausch. So sei das Vergütungssystem nach Fallpauschalen seit 2021 trotz allgemein steigender Kosten nicht mehr angeglichen worden.

Und einfach nur große Mengen an Patienten aufzunehmen, um das auszugleichen, wolle man nicht. „Dies stellt uns aus medizinisch ganzheitlicher Sicht sowie menschlich vor Probleme“, sagt Rausch. „Denn es bedeutet: Wir sollen auch etwa alleinlebende ältere Menschen oder multimorbide Patienten nach einer OP nach Hause schicken. Das entspricht nicht unserem Ethos.“

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