Weitere Einstellungen geplantPeek & Cloppenburg schafft mehr als 500 neue Stellen in Bedburg

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Die Firma Mode-Logistik, eine Tochter von Peek & Cloppenburg, baut gerade in Bedburg massiv Stellen auf.Im Bild zu sehen ist Senior Operations Manager Andreas Hennig.

Die Firma Mode-Logistik, eine Tochter von Peek & Cloppenburg, baut gerade in Bedburg massiv Stellen auf.

Die Logistik-Tochter von Peek & Cloppenburg sucht jetzt vor allem Fachkräfte. Weitere 200 Stellen sollen noch besetzt werden.

In Bedburg sind in jüngster Zeit 600 neue Jobs entstanden. Die Firma Mode Logistics, eine Tochtergesellschaft von Peek & Cloppenburg, baut rasant Personal auf. Im Januar 2023 hatte das Unternehmen noch 80 Mitarbeiter. Gute Nachricht: Das Schutzschirmverfahren für P&C ist beendet. Jetzt sind bereits rund 600 Menschen in den gigantischen Hallen im Kasterer Gewerbegebiet in Lohn und Brot, wie Senior Operations Manager Andreas Hennig bestätigte.

Und es werden noch viel mehr. Weitere 200 Stellen sollen noch besetzt werden, dann erst dann hat die Firma Mode Logistic, die dem chinesischen Baggerhersteller Sany im Gewerbegebiet Kaster gegenüber liegt, genug, um ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen. Von Bedburg aus sollen bald nämlich alle Filialen von Peek & Cloppenburg und des Herrenausstatters Anson's in ganz Europa mit Ware versorgt werden. Dazu ist ein Riesengebäude entstanden.

Fünf Hallenschiffe mit mehr als 100.000 Quadratmetern in Bedburg

Von der Grevenbroicher Seite docken die Sattelzüge rückwärts an einen Teil der fünf Hallenschiffe an. Sie bringen Waren aus den internationalen Häfen in Hamburg, Rotterdam und Antwerpen, die direkt von den Produzenten stammen. Jedes Hallenschiff hat 10.000 Quadratmeter Grundfläche. Weil aber stellenweise auf drei Ebenen gearbeitet wird, liegt der nutzbare Innenraum bei mehr als 100.000 Quadratmeter.

Die Gabelstapler, die unten vorbeisausen, wirken wie Ameisen, wenn man auf der obersten Etage steht. Hänge- und Liegeware In der Halle wird streng unterschieden in „Hängeware“, wie zum Beispiel Wintermäntel und Kleider, und Liegeware, also Socken, verpackte Hemden und Handschuhe. Zunächst geht es für die hochwertigen Markenprodukte durch den Tunnelfinisher.

Mitarbeiter bewegen sich mit Computer durch die Halle

Von außen ist das ein recht unscheinbares Gerät, das aussieht wie ein großer Schrank. Aber der kann was. In dem Tunnel des Finishers (zu deutsch: „Beenders“) geht es heiß zu. Heiße, feuchte Luft wird durch die Kleidung gedrückt, eine Art Bügeln am Haken. Mit Wasserdampf werden die Jacken, Hosen und alle anderen Teile geglättet. Außerdem werden alle Verpackungsteile entfernt.

Und damit in den Geschäften von Peek &Cloppenburg gar kein Müll mehr anfällt, wird die Hängeware vor der Auslieferung komplett auf Bügel gehängt. Gleichzeitig wird die Ware mit Diebstahlsicherungen, Markenschildchen und Preisetiketten bestückt, so dass sie verkaufsfertig im Shop ankommt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich mit ihren mobilen Computerarbeitsplätzen frei durch die Halle bewegen.

In unseren Hallen arbeiten viele angelernte Kräfte aus Polen, Rumänien oder auch der Ukraine.
Senior Operations Manager Andreas Hennig

Kantine und Sanitätsraum Dann geht die Ware in Plastikkisten auf der nach Bedburg gewandten Seite der Hallen wieder aus dem Haus. Beladen werden kleinere 7,5-Tonnen-Lastwagen, die die Produkte in die Innenstädte schaffen, etwa in die architektonisch auffälligen P&C-Weltstadthäuser in Köln an der Schildergasse und Düsseldorf an der Berliner Allee. 40 Stellplätze für Lastwagen gibt es rund um die Halle, hinzu kommen 500 Pkw-Stellplätze gegenüber von Sany.

Für die stetig steigende Zahl der Mitarbeiter gibt es eine Kantine und einen Sanitätsraum mit Blick auf eine Palmentapete. Im Gewerbegebiet befindet sich eine Bushaltestelle, die hinter dem Gebäude an einem Rondell liegt. Bis zum Sommer solle ein Fußweg zur Haltestelle eingerichtet werden, sagt Hennig. Darüber, dass die Mitarbeiterzahl so schnell in die Höhe geschossen ist, freut sich der Chef: „In unseren Hallen arbeiten viele angelernte Kräfte aus Polen, Rumänien oder auch der Ukraine. Das Einstiegsgehalt liegt über dem Mindestlohn. Wir suchen auch weiterhin Kräfte.“

Lob für die Bedburger Stadtverwaltung

Derzeit würden vor allem Fachkräfte gesucht, etwa für die Aufgaben als Gruppen- oder Teamleiter. Aber auch Elektronikern oder Mechatronikern stünden die Tore offen. Voll des Lobes ist Hennig über die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung: „Die Stadt ist super engagiert und die Mitarbeiter unterstützen uns, wo sie können.“ Auch die Bauabnahmen liefen sehr pragmatisch und zuverlässig.

Bald steht die vorerst letzte Bauabnahme des fünften Hallenschiffes an. Danach könne der Warenumschlag, der bislang bei etwa 50 Prozent des Möglichen liege, auf die volle Kapazität ausgedehnt werden, sagt Hennig. Derzeit wird in Bedburg von montags bis samstags zwischen 7 und 18 Uhr gearbeitet. Bei der vollen Auslastung geht es von 6 bis 22 Uhr. Und wenn der Umsatz wächst? Hennig ist zuversichtlich: „Wir haben hier in Bedburg noch Reserven. Da können wir hier noch weiter hineinwachsen.“

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