Jugend debattiertBrauweiler Gymnasiasten treten beim Landesfinale in Düsseldorf an

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Zwei Jugendliche lächeln in die Kamera.

Im 50. Jahr des Bestehens des Abtei-Gymnasiums Brauweiler stehen Simon Rubbert (l.) und Max Reinbothe (r.) im Landesfinale des Wettbewerbs „Jugend debattiert“.

Die besten Acht aus dem Land, vier aus der Sekundarstufe I und vier aus der Sekundarstufe II, messen sich mit klug gewählten Worten.

Es geht um kluge Argumente, eine geschickte Gesprächsführung und einen respektvollen Umgang mit der Meinung des Gegenübers. Es sind genau die Dinge, die die 15-jährigen Schüler der Klasse 10 am Abtei-Gymnasium Brauweiler Simon Rubbert und Max Reinbothe herausfordern.

Und dass sie ziemlich gut darin sind, haben die beiden bereits bewiesen. Bei „Jugend debattiert“ sind sie jüngst in der Sekundarstufe I auf Schul- und Regionalebene in drei Wettbewerben als Sieger hervorgegangen. Bis dahin hatten sich in diesem Jahr bei diesem renommierten Schülerwettbewerb 43 000 Schülerinnen und Schüler aus Nordrhein-Westfalen beteiligt.

Es gibt schon eine gewisse Vorfreude darauf und man ist auch ein bisschen aufgeregt, vor Publikum zu sprechen
Max Reinbothe, Schüler

Am Montag, 15. April, steht für die Jugendlichen der Debatten-Showdown im Landtag an. In Düsseldorf messen sich die besten Acht aus dem Land, vier aus der Sekundarstufe I und vier aus der Sekundarstufe II, mit klug gewählten Worten. Die Siegerinnen und Sieger fahren im Juni zum Bundesfinale nach Berlin.

„Es gibt schon eine gewisse Vorfreude darauf und man ist auch ein bisschen aufgeregt, vor Publikum zu sprechen“, sagt Max Reinbothe. „Ja, genau, je näher der Termin rückt, desto mehr steigt die Spannung“, pflichtet ihm sein Klassenkamerad Simon Rubbert bei. Die beiden wirken entspannt und fühlen sich sehr gut vorbereitet, denn die Frage für das Landesfinale steht fest.

Pulheimer Schüler haben viele Institutionen angeschrieben

Debattiert wird darüber, ob an weiterführenden Schulen Chinesisch als zweite Fremdsprache eingeführt werden soll. Beide müssen sie die Pro-Argumente vortragen. „Wie bei den Streitfragen davor ging es erst einmal darum, sich über alles zu informieren. Chinesisch umfasst ja viele Dialekte.“

„Deswegen haben wir zunächst verschiedene Institutionen angeschrieben oder angemailt, die sich mit der komplexen Sprache beschäftigen“, schildert Simon Rubbert. „Die KI, künstliche Intelligenz, hat da eher weichgespülte Argumente“, ergänzt er und schmunzelt.

Man darf keine Stichpunkte in die Debatte mitnehmen, es kommt wirklich auf eine freie Rede an
Simon Rubbert, Schüler

„Wir haben weiter über 28 Schulen in NRW recherchiert, die Chinesisch als Fremdsprache anbieten. Wir haben nicht von allen eine Rückmeldung bekommen, aber die Antworten, die wir bekommen haben, haben wir gut einordnen können“, ergänzt Max Reinbothe.

Bei der Vorbereitung hätten sie den Pro- auch Contra-Argumente gegenübergestellt, um sie in der Debatte entkräften zu können. Für den Ablauf des Rededuells gibt es feste Regeln: „Man darf keine Stichpunkte in die Debatte mitnehmen, es kommt wirklich auf eine freie Rede an und man muss auch seinen eigenen Sprachstil entwickeln“, betont Simon Rubbert.

Fachbegriffe vermeiden

Früher habe er den Fehler gemacht, eine Einleitungsrede zu schreiben und sie auswendig zu lernen. „Aber das bringt nichts, denn wenn man nervös wird, verliert man dann schneller den Faden.“ Max Reinbothe findet, dass man mit mehr Wissen flexibler antworten könne. Zu Hause tauscht er sich auch mit seiner Familie über das Thema aus.

„Zum Beispiel mit meiner Schwester, die jetzt Abi macht. Von ihr habe ich auch ein paar gute Ideen bekommen.“ Wichtig findet er es auch, Fachbegriffe zu vermeiden, denn es gehe ja auch darum, dem Gegenüber den Ball zuzuspielen, damit die Debatte funktioniere. Für die Gymnasiasten zählt vor allen Dingen die Freude, am Montag dabei zu sein.

Im Publikum werden auch ihre Klassenkameraden sitzen. „Ja, wir werden alle die Daumen drücken“, sagt Lehrerin Britta Gelb, die an der Schule das Projekt „Jugend debattiert“ verantwortet und sich wie viele andere an dem Gymnasium über die „wahnsinnig tolle Leistung“ der Schüler freut.

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