Russisches Paar unter VerdachtPolizei entdeckt nach Leichenfund am Rheinufer auch tote Mutter

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Polizeitaucher ziehen eine Leiche aus einem See im baden-württembergischen Bad Schönborn bei Karlsruhe. Dort wurde die Mutter einer toten Frau entdeckt, die vor wenigen Tagen am Rheinufer gefunden wurde.

Polizeitaucher ziehen eine Leiche aus einem See im baden-württembergischen Bad Schönborn bei Karlsruhe. Dort wurde die Mutter einer toten Frau entdeckt, die vor wenigen Tagen am Rheinufer gefunden wurde.

Das russische Paar soll mutmaßlich eine ukrainische Geflüchtete getötet haben. Auch ihr Baby sollte offenbar entführt werden.

Nach einem Leichenfund am Rheinufer im baden-württembergischen Hockenheim hat die Polizei die Mutter der getöteten Frau ebenfalls tot aufgefunden. Die Leiche der 51-Jährigen wurde wenige Tage nach ihrer Tochter in einem See bei Bad Mingolsheim im Landkreis Karlsruhe entdeckt. Das bestätigten Polizei und Staatsanwaltschaft.

Nach der Mutter war seit Tagen mit Hochdruck gesucht worden, sie galt als wichtige Zeugin im Fall ihrer Tochter. Die 27-Jährige, bei der es sich laut Medien um eine ukrainische Geflüchtete handelt, soll mutmaßlich von einem russischen Paar ermordet worden seien. Das Paar wurde festgenommen, nachdem es das fünf Wochen alte Baby der Frau entführt hatte.

Rheinufer: Polizei findet tote Frau – russisches Paar dringend tatverdächtig

Polizei und Staatsanwaltschaft machten zu den Nationalitäten der Getöteten und der Tatverdächtigen keine Angaben. Das Baby sei allerdings wohlauf und in der Obhut der Polizei. Die Mutter sollte zur Aufklärung des Falles beitragen, sie soll in den Wochen vor ihrem Tod mit ihrer Tochter und dem Baby gemeinsam unterwegs gewesen sein.

„Nach den bisherigen Erkenntnissen ist anzunehmen, dass auch sie durch äußere Gewalteinwirkung zu Tode kam. Ein Obduktionsergebnis liegt noch nicht vor“, heißt es in einer Mitteilung des Polizeipräsidiums Mannheim.

Weitere Angaben machten die Ermittler nicht. Zunächst hieß es nur, dass es sich bei der in einem Anglersee in Bad Mingolsheim am Mittwoch (20. März) gefundenen Leiche „augenscheinlich“ um die Mutter der am 7. März gefundenen 27-Jährigen handele.

Hockenheim: Polizei entdeckt nach Leichenfund am Rhein auch tote Mutter von Geflüchteter

Die Familie wurde laut Zeugenaussagen kurz vor ihrem Tod gemeinsam mit einer Frau in einem Restaurant gesehen. Ob es sich dabei um eine der Tatverdächtigen handelt, ist weiter unklar. Ein Spaziergänger hatte die 27-Jährige an einer sogenannten Nato-Rampe am Rheinufer in Hockenheim entdeckt. Sie war laut Polizeiangaben in einer Geflüchtetenunterkunft im Rhein-Neckar-Kreis untergebracht.

Nach ersten Obduktionsergebnissen starb sie aufgrund äußerer Gewalteinwirkung, die Polizei hat eine Sonderkommission mit dem Namen „Rampe“ eingerichtet. Derzeit arbeiten etwa 60 Ermittlerinnen und Ermittler an der Aufklärung des Falls, lange war die Identität der Frau ungeklärt.

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Gegen die eine Woche nach dem ersten Leichenfund festgenommenen Verdächtigen besteht „der dringende Verdacht des gemeinschaftlichen heimtückischen Mordes zur Verdeckung einer Straftat in zwei tatmehrheitlichen Fällen“, erklärte ein Polizeisprecher weiter. Die 43 und 44 Jahre alten Tatverdächtigen sollen aus dem Umfeld der Getöteten stammen.

Der Leichenfund am Rheinufer hatte bundesweit Aufsehen erregt, auch weil die Identität der getöteten 27-Jährigen lange unbekannt war. Die Ermittler der Sonderkommission „Rampe“ wollen sich bei einem neuen Ermittlungsstand erneut zum weiteren Vorgehen äußern. (shh)

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