WirtschaftsnachtSo international sind rheinische Unternehmen

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Am Hafen in Duisburg werden Container auf Lkw verladen.

Am Hafen in Duisburg werden Container auf Lkw verladen: Europas größter Binnenhafen verbindet das Rheinland mit dem internationalen Markt.

Der Geschäftsführer des international agierenden Konzerns JTI und Wirtschaftsdezernent Andree Haack erklären, wieso Köln als Standort anzieht. Das Rheinland ist weltweit stark vernetzt.

Flughäfen, ein dichtes Schienen- und Autobahnnetz und große Binnenhäfen verbinden das Rheinland mit dem internationalen Markt. Entlang des Rheins von Bonn bis zur niederländischen Grenze haben die dortigen Industrie- und Handelskammern 580.000 Mitgliedsunternehmen – von denen fast 70.000 Mehrheitseigentümer aus dem Ausland haben oder von ausländischen Inhabern geführt werden. Damit ist die Wirtschaft im Rheinland mit 12 Prozent internationaler Unternehmen stark international ausgerichtet.

Zudem liegt die Exportquote von Industrieunternehmen in Köln und der Region bei mehr als 50 Prozent. Kölns Wirtschaftsdezernent Andree Haack führt die internationale Attraktivität des Standorts unter anderem auf das Netzwerk von Universitäten und Bildungseinrichtungen zurück, weil Köln über einen großen Pool qualifizierter Arbeitskräfte verfüge.

Als „Metropole inmitten von Metropolen“ bezeichnet Haack die Stadt auch, die über das sechstgrößte Messegelände der Welt verfügt. „Ausländische Investorinnen und Investoren sind sehr wichtig für den Wirtschaftsstandort Köln“, sagt Haack. Das Rheinland ist in NRW Hauptanziehungspunkt für sie.

Unternehmen im Rheinland stark international ausgerichtet: Exportquote von mehr als 50 Prozent

Eine Studie der IHK-Initiative Rheinland ergab, dass 53.000 der internationalen Unternehmen Kleingewerbetreibende und 16.000 im Rheinland im Handelsregister eingetragen sind. Und ihre Zahl wächst. Der Anteil letzterer an den Mitgliedsunternehmen der Kammern ist von 2019 bis 2022 um 14 Prozent gestiegen. 

Die meisten der Unternehmen kommen aus der Niederlande, 2915 in der Zahl, gefolgt von 1519 aus China (inklusive Hongkong, Macao und Taiwan) und 1366 aus dem Vereinigten Königreich. Sie agieren vorwiegend in den Branchen des Handels und der unternehmensnahen Dienstleistungen.

Ein Beispiel für ein internationales Unternehmen des Handels, das sich 1913 im Rheinland niedergelassen hat, ist Japan Tobacco International (JTI). Der Tabakwarenhersteller sitzt mit seiner Marktorganisation der deutschen Niederlassung in Köln. Trotz einer Produktionsstätte und einem Entwicklungszentrum in Trier mit 1800 Mitarbeitenden, steuert der Konzern sein Marketing, den Vertrieb, die Logistik und Finanzen vom Standort Köln aus. 150 Angestellte arbeiten dort.

Diversität und schnelle Anbindung sind Standortvorteile Kölns

„Bereits damals lockte es unser Unternehmen in die Großstadt mit Nähe zum Produktionsstandort in Trier“, sagt Gian Luigi Cervesato, General Manager für den deutschen Markt. So fiel die Wahl auf Köln. „Köln ist eine Metropole, die mit ihrer Kultur und Offenheit unseren internationalen Kolleginnen und Kollegen eine hohe Lebensqualität bietet.“

Cervesato stellt Diversität als Vorteil für Wirtschaftsunternehmen heraus, im weltoffenen und vielfältigen Rheinland werde das verstanden und gelebt. Der Manager von JTI nennt einen weiteren Standortfaktor: „Auf eine gute Lage, nachhaltige Gebäude und eine schnelle Anbindung kommt es an.“

JTI vernetzt sich auf der Wirtschaftsnacht Rheinland, die am 18. September im Musical Dome stattfindet, als einer der Veranstaltungspartner mit Akteuren der Region. In diesem Rahmen verleiht der „Kölner Stadt-Anzeiger“ Wirtschaftspreise für außergewöhnliche Leistungen in den Kategorien Gründung, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Technologie.  Hier kann man sich bewerben.

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